Die DAV-Stiftung stellt auch fest, dass die Täter immer jünger werden und auch Mädchen und junge Frauen immer öfter Gewalt anwenden. Außerdem hat auf der Opferseite die Zahl der betroffenen Frauen zugenommen.
"Die Zunahme der Gewalt gegen Andersdenkende ist frappierend", erläutert der Vorsitzende des Kuratoriums der "DAV Stiftung contra Rechtsextremismus und Gewalt", Micha Guttmann. Deshalb hätten in den aktuellen Debatten Verniedlichungen wie "Trio" und "Zelle" keinen Platz. Rechtsextremistische Gewalt beschränke sich nicht allein auf solche Vorkommnisse. "Es gibt einen Rechtsextremismus in Deutschland, der längst nicht mehr nur in Springerstiefeln daherkommt", so Guttmann weiter.
Die "DAV Stiftung contra Rechtsextremismus und Gewalt" wirkt seit zehn Jahren. Aufgabe der Stiftung ist es, bedürftige Opfer politisch motivierter Gewalttaten dadurch zu unterstützen, dass sie die Kosten für die anwaltliche Vertretung übernimmt. Die Stiftung hat vor zehn Jahren ihre Arbeit aufgenommen. In dieser Zeit sind 359 Anträge an sie herangetragen worden. Dabei handelt es sich um Opfer von Beleidigungen, leichten bis schweren Körperverletzungen bis hin zu Tötungen.
Die "DAV Stiftung contra Rechtsextremismus und Gewalt" fordert eine grundlegenge Debatte in Deutschland über die Gründe von Rechtsextremismus. Dieser hat strukturell und essentiell eine eigene Qualität. Ausfluss der Ideologie des Rechtsextremismus ist auf ganz spezifische Weise Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass gegen Angehörige von Minderheiten. Daraus resultieren Akte von personenbezogener Menschenfeindlichkeit, die den Rechtsextremismus charakterisieren und mit deren Folgen die Stiftung konfrontiert ist. "Gerade in Deutschland gibt es eine besondere Verantwortung zur Abwehr rechtsextremer Ideologie und Linderung der Folgen rechtsextremer Taten", so Guttmann weiter.
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der DAV Stiftung contra Rechtsextremismus und Gewalt findet im DAV-Haus, Littenstraße 11, 10179 Berlin, am 29. November 2011 ab 18 Uhr eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "Extremismus 2001 und 2011 - Opferhilfe -Strategie" statt.