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Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.

Sprachtest „Delfin4“ in NRW: dbl fordert Sprachdiagnostik für sprachauffällige Kinder

(lifePR) (Frechen, )
Der Deutsche Bundesverband für Logopädie (dbl) hatte bereits im Vorfeld der flächendeckenden Sprachstandserhe­bung, deren Ergebnisse am 9. August von Schulministerin Barbara Sommer und Kinder- und Jugendminister Armin Laschet der Öffentlichkeit vorgestellt worden sind, vor den Mängeln des Delfin4-Tests gewarnt. Im Mittelpunkt der Kritik steht nach wie vor, dass dieses Testverfahren nicht zwischen Kindern mit Sprachauffälligkeiten ohne Krankeitswert und Kindern mit Sprachstörungen unterscheiden kann und will. Erstere können von Fördermaßnahmen profitieren.Letztere dagegen brauchen eine logopädische Therapie, die genau auf die individuelle Sprachstörung zugeschnitten ist. Für sie ist die Sprachförderung eine „Förderfalle“.

„Die Sprachstandserhebung in NRW wiegt die Eltern der Vierjährigen in falscher Sicherheit“, so dbl-Präsidentin Dr. Monika Rausch. Durch ihre flächendeckende Anwendung, die Pflicht der Kinder zur Teilnahme und die Verpflichtung der in der 2. Testphase auffällig gewordenen Kinder, an einer zweijährigen Sprachfördermaßnahme teilzunehmen, werde den Eltern suggeriert, dass sie auf der sicheren Seite sind.

Insbesondere die Eltern der als „auffällig“ eingestuften Kinder, die nun in die Sprachförderung gehen, würden in aller Regel glauben, damit alles für eine Verbesserung des Sprachvermögens ihres Kindes getan zu haben. Dass dem nicht in jedem Fall so sei, dass Ministerin Sommer nicht einmal den Anspruch habe, im Rahmen von Delfin4 Kinder mit Sprachstörungen zu finden, sei den Eltern kaum zu vermitteln, so Rausch. „Am sinnvollsten wäre es, den 34.000 als sprachauffällig bewerteten Kindern eine Sprachdiagnostik anzubieten.

Damit wären alle auf der sicheren Seite“, so die dbl-Präsidentin.

Doch auch die Eltern der als „unauffällig“ eingestuften Kinder, die vor „Delfin4“ aufgrund eigener Beobachtungen Zweifel an der altersgerechten Sprachentwicklung ihrer Kinder hatten, können sich nach den Tests nicht immer in Sicherheit wiegen. „Die enorme Differenz der Ergebnisse zwischen der ersten und der zweiten Testphase weist darauf hin, dass hier das Raster so grob gestellt worden ist, dass den Eltern nur der Rat gegeben werden kann, auf ihr Gefühl zu vertrauen und im Zweifel einen Kinderarzt aufzusuchen“, so Rausch.
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