Unter dem Motto "Wehrdienst: dynamisch in die Zukunft" ergriffen die 45 jungen Parlamentarier bei der Tagung der Grundwehrdienstleistenden und freiwillig zusaetzlich Wehrdienstleistenden (FWDL) die Gelegenheit, ueber Defizite in der Wehrpflicht zu diskutieren und ihre Sorgen und Noete prominenten Gaesten mitzuteilen. Zur Tagung unter der Leitung des Stellvertreters des Bundesvorsitzenden, Oberstabsbootsmann Wolfgang Schmelzer, waren neben den verteidigungspolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, und der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags, Reinhold Robbe, gekommen.
Schneiderhan hob die Bedeutung der allgemeinen Wehrpflicht als wichtigen Teil des demokratischen Selbstverstaendnisses hervor. "Der Staat hat das Recht, einen Dienst zu erwarten", sagte der Generalinspekteur, "und wir haben ein Land, das es verdient, dass man ihm dient." Die Diskussion um die Zukunft der Wehrpflicht muesse die Oeffentlichkeit beschaeftigen, sagte der Stellvertreter des Bundesvorsitzenden, Oberstleutnant Ulrich Kirsch. "Ich kann mir unsere Streitkraefte ohne Wehrpflicht nicht vorstellen."
Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages betonte, dass mit dem Wehrdienst den jungen Maennern ein Bild vermittelt werde, das fuer das spaetere Leben entscheidend sei. "Als Wehrpflichtige werden die jungen Menschen zum ersten Mal mit dem Staat konfrontiert, mit seinen Rechten und mit seinen Pflichten", so Robbe.
In der Diskussion um die Zukunft der allgemeinen Wehrpflicht warnte der Bundesvorsitzende des DBwV, Oberst Bernhard Gertz, vor einer Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht und verwies auf die Erfahrungen der niederlaendischen Streitkraefte, die in eine reine Berufsarmee umgewandelt wurden. In den Niederlanden gebe es zwar keine Probleme bei der Quantitaet des Nachwuchses, wohl aber in der Frage der Qualitaet.