„Dieser Sieg bedeutet mir unglaublich viel. Vor zwei Jahren war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt noch mithalten kann. Ich bin sehr dankbar, dass meine Familie und meine Sponsoren immer zu mir gehalten haben und hoffe, dass jetzt noch weitere Erfolge kommen“, sagte ein überglücklicher Marcel Siem nach seinem Sieg in Indien. Der Düsseldorfer hatte in den vergangenen Jahren einige Täler durchschritten. Technik-Umstellungen, Verletzungen – schließlich verlor er sogar seine Tour-Karte. Doch Siem gab nicht auf und kämpfte sich über die Q-School zurück auf die DP World Tour. Mit dem Hashtag #mywayback kennzeichnete er in den sozialen Medien seine Mission. Ein Weg, der mit dem Sieg in Indien noch lange nicht beendet sein soll.
Als Führender war Golf Team Germany-Spieler Yannik Paul in den Finaltag der Indian Open gegangen. Der 28-jährige Mannheimer lieferte sich mit Siem ein faires, spannendes und rein deutsches Duell um den Sieg. Auf dem 18. Grün hatte Paul aus drei Metern die Chance gleichzuziehen und ein Stechen zu erzwingen, doch auch auf dem letzten Loch wollte der Putt nicht fallen. Paul belegte mit -13 Platz zwei, einen Schlag vor dem Niederländer Joost Luiten. „Natürlich hätte ich auch gerne gewonnen, aber es sind einfach zu wenige Putts gefallen. Die Runde mit Marcel war super, wir verstehen uns gut. Glückwunsch an ihn. Er hat wirklich sehr gut gespielt und am Ende auch verdient gewonnen“, so Paul, der nach diesem erneut großartigen Ergebnis in Europas Ryder-Cup-Ranking nun auf Rang drei steht – hinter Rory Mcllroy und Jon Rahm.
Der dritte Deutsche, der im DLF Golf and Country Club in Neu-Delhi in den Top Ten landete, war Alexander Knappe. Drei Tage vor seinem 34. Geburtstag stellte der Paderborner erneut seine Top-Form unter Beweis und verbesserte sich im Finish mit einer starken 66 – inklusive zwei Eagles – auf Gesamtplatz sechs. Und auch Nick Bachem kann zufrieden sein mit seinem Abschneiden in Indien: Der Nationalspieler aus Köln absolvierte die vier Runden mit 71, 73, 73 und 70 Schlägen (-1) und sicherte sich mit Platz 23 das bislang beste Ergebnis in seiner Rookie-Saison auf der DP World Tour.
Marcus Neumann, Vorstand Sport im Deutschen Golf Verband, feierte die starke Performance und gratulierte den Athleten: „Sieg, Platz zwei und Platz sechs in einem Turnier auf der DP World Tour – Golf-Deutschland freut sich. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass schon einmal zwei Deutsche auf diesem Level miteinander um den Sieg gerungen haben. Indien ist mit seinen Rahmenbedingungen für Europäer an sich schon eine Herausforderung. Die Jungs sind echt tough und offensichtlich topfit.“
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Golf Team Germany
Das erst seit 2013 bestehende Golf Team Germany umfasst die besten Golfspieler Deutschlands. Als Teil der Vision Gold, das Leitbild und Leistungssportprogramm des DGV, kämpfen Amateure und Tourspieler erstmals gemeinsam für ein Ziel: Sie wollen eine Medaille bei den Olympischen Spielen gewinnen. Das Golf Team Germany setzt sich aus dem Elite Team, dem National Team und dem Junior Team zusammen und wird von der PGA of Germany, der Stiftung Deutsche Sporthilfe und der Bundeswehr unterstützt. Jeweils zwei Damen und zwei Herren werden vom DGV dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zur Nominierung für die Olympischen Spiele vorgeschlagen. Das Elite Team Germany umfasst Spieler mit einer kurzfristigen Olympiaperspektive. Das National Team Germany stellt Tourspieler mit mittelfristiger olympischer Perspektive. Für das Junior Team werden Amateure bis 23 Jahre nominiert, die eine langfristige Olympiaperspektive und eine kurz- bis mittelfristige EM- und WM-Perspektive besitzen.