Der Hausärzteverband Baden-Württemberg, der als Interessensvertretung über 4.400 Hausärzt:innen im Land vertritt, hatte die rückwirkende Budgetierung ab Q4/2023 zuletzt scharf kritisiert: „Es fehlen in Baden-Württemberg mittlerweile fast 1.000 Hausärztinnen und Hausärzte. Diejenigen, die die Versorgung noch aufrechterhalten, arbeiten jetzt schon für die fehlenden fast 1.000 Kolleginnen und Kollegen mit. Dass diejenigen nun ihre Leistungen nicht mehr vollständig bezahlt bekommen, ist nicht mehr vermittelbar. Die flächendeckende Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung wird vollends zusammenbrechen, wenn sich hier nichts ändert“, so die Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Susanne Bublitz
Die Gründe für die Unterfinanzierung des hausärztlichen Sektors und die konkreten Folgen der Budgetierung für die Hausarztpraxen sollen Thema der Sondervertreterversammlung sein. Die KVBW ist außerdem aufgefordert, die zu erwartenden Auswirkungen für Hausarztpraxen detailliert darzulegen. Des Weiteren soll sich die Sondervertreterversammlung damit befassen, wie in Zusammenarbeit mit der Landes- und Bundespolitik und den Kostenträgern die Rahmenbedingungen für die Hausärztinnen und Hausärzte zukünftig verbessert werden können, damit die hausärztliche Versorgung nicht in Kürze vollständig kollabiert.
Schutz vor den Folgen der Budgetierung bietet die Teilnahme an den Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV). Die HZV in Baden-Württemberg arbeitet seit 15 Jahren ohne Budgets, ohne Abstaffelungen, mit festen Euro-Werten und transparenten Pauschalen. Jede Patientin und jeder Patient in der HZV schützt langfristig vor KV-Honorarkürzungen und trägt zu einem planbaren Honorar bei, das in voller Höhe ausgezahlt wird.