Eine politische Entscheidung zu Jagdmunition auf Basis von unvollständigen Teilergebnissen lehnt BDB und DJV entschieden ab, da sie nicht wissensbasiert ist. "Wildbret ist ein hochwertiges Lebensmittel. Damit das so bleibt, unterstützen wir die Forschung für mehr Verbrauchersicherheit", sagte DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe, zuständig für Fleischhygiene im DJV, und ergänzte: "Unabhängig vom Geschossmaterial muss Jagdmunition möglichst sicher sein für Verbraucher, für die Umwelt und für den Schützen sowie tierschutzgerecht töten". Erst müssten alle Untersuchungen abgeschlossen sein, dann bewertet werden. Und schließlich könne eine Entscheidung getroffen werden, so Dr. Bethe. Dies sei voraussichtlich erst 2013 möglich.
Die LEMISI-Studie wird derzeit vom Bundeslandwirtschaftsministerium sowie dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Kooperation mit BDB, DJV und einer Vielzahl weiterer Organisationen erstellt. Das Projekt hat zum Ziel, die Hintergrundbelastung von Wildbret durch Metalle aus der Umwelt, sowie deren Eintrag durch Munitionsfragmente zu untersuchen und damit erstmals eine verlässliche Datengrundlage zu schaffen. Auf Basis des derzeitigen Projektstandes kann - auch im Interesse des Steuerzahlers - eine "wissensbasierte Entscheidung" hinsichtlich geeigneter Jagdbüchsenmunition erst nach Abschluss des Projektes im Jahr 2013 getroffen werden.
Das LEMISI-Projekt gehört zu einer Vielzahl von Teilprojekten, mit denen das Bundeslandwirtschaftsministerium die Nutzung alternativer Munitionsmaterialien untersucht. Im vergangenen Jahr wurde eine Studie zum Abprallverhalten jagdlicher Munition gemeinsam mit der Deutschen Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen (DEVA) abgeschlossen. Seit Juli 2012 liegt dem BMELV der bisher unveröffentlichte Abschlussbericht der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) zur Tötungswirkung bleifreier Geschosse vor.
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Einige Lebensmittel sind stärker als andere mit dem Metall Blei belastet. Hierzu zählen etwa Sojamilch oder Meeresfrüchte. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) könnte auch Wildfleisch zu diesen stärker belasteten Nahrungsmitteln gehören. Bislang fehlt für diesen Verdacht jedoch eine wissenschaftliche Datengrundlage. Aufgrund der Verzehrmenge nehmen Verbraucher derzeit Blei hauptsächlich über Getränke, Getreide und Gemüse auf.