Die Experten einer interministeriellen Arbeitsgruppe von Bundesumwelt- und Bundesverkehrsministerium haben - basierend auf langjähriger wissenschaftlicher Grundlagenarbeit - deutschlandweit über 100 Konfliktstellen ausgewiesen, die dringend mit Querungshilfen entschärft werden müssen. Das plötzliche Zögern des Bundesverkehrsministeriums im laufenden Abstimmungsprozess ist für den DJV nicht nachvollziehbar. "Egal ob Rothirsch, Luchs oder Otter - bei vielen Arten droht in absehbarer Zeit Inzucht und sogar lokales Aussterben, weil sie nicht mehr ausreichend wandern können. Biotopvernetzung ist eine der vordringlichsten Aufgaben für den Erhalt der Biologischen Vielfalt", sagte Borchert. Eine Grünbrücke auf 1.000 Kilometer Straße sei deutlich zu wenig.
Bereits 2009 hat der DJV erreicht, dass über das Konjunkturpaket II erstmals Querungshilfen an bestehenden Straßen finanziert werden, deutschlandweit entstehen 18 Projekte bis Mitte 2011. Mit dem Projekt "Barrieren überwinden" hat der DJV 2009 wichtige Grundlagen für eine wildtierfreundliche Raumplanung geschaffen, die europaweit Beachtung finden. Derzeit ist der DJV Partner des Leuchtturmprojekts "Holsteiner Lebensraumkorridore". Ziel ist es, die Effektivität einer bestehenden Grünbrücke durch Umfeldgestaltung zu erhöhen und sie in den regionalen Biotopverbund einzubinden - ein Modellprojekt mit Signalwirkung für ganz Deutschland.