Die Jungen von Hase, Reh oder Wildschwein sind nur auf den ersten Blick allein: Dies ist eine Schutzstrategie, um keine Aufmerksamkeit auf die Kinderstube zu lenken. Die Elterntiere beobachten das Versteck ihres Nachwuchses aus sicherer Entfernung und kommen regelmäßig zum Säugen. Ist man sich unsicher, ob ein Tierkind verwaist ist oder nicht, sollte man einen Jäger informieren: Dieser beobachtet dann die Situation und entscheidet, was zu tun ist. Hunde gehören während der nun anstehenden Brut- und Aufzuchtzeit unbedingt an die Leine, denn Jungtiere sind leichte Beute.
Zur Aufzucht ihres Nachwuchses haben Wildtiere erfolgreich Schutzstrategien gegen Fressfeinde entwickelt. Feldhasen sind Meister im Verstecken: Selbst wenn man nur wenige Meter entfernt ist, macht sie die Fellfärbung geradezu unsichtbar. Hinzu kommt der Reflex bei Gefahr, regungslos im Lager zu verharren. Ähnlich ist es bei Rehen: Sie legen ihre Jungen im hohen Gras ab. Hier bleiben sie dank guter Tarnung unentdeckt. Auch der Fuchs mit seiner guten Nase findet sie nicht - denn Rehkitze verströmen in den ersten Tagen keinen eigenen Körpergeruch. Auch das Gelege und der Nachwuchs der Enten, Kiebitze und Watvögel sind nur schwer zu entdecken. Durch ihre grau-braune Färbung lösen sie sich in der Vegetation regelrecht auf.