Um eventuell bereits eingezogene Zwischenmieter nicht zu beunruhigen, sollte vorher freundlich angeklopft und der Deckel vorsichtig geöffnet werden, denn auch schon zu Beginn des Herbsts machen es sich manchmal Siebenschläfer oder Fledermäuse in den Nistkästen bequem. Ist der Kasten unbewohnt, kann er abgebaut und entleert werden. Das alte Nistmaterial wird auf dem Biomüll entsorgt. Anschließend wird der Kasten noch ausgefegt und mit heißem Wasser abgewaschen. Auf Reinigungs- oder gar Desinfektionsmittel sollte den Vögeln zu liebe verzichtet werden. Ist der Kasten dann getrocknet, kann er zur besseren Isolierung eingestreut werden, etwa mit Sägespänen oder Heu. So fühlen sich dann auch die Winterbewohner wohl.
Besonders in Wohngebieten und vielen Gärten fehlen alte Bäume, die Wohnraum für Höhlenbrüter bieten könnten. Abhilfe kann jeder Naturfreund schaffen - ein Nistkasten ist problemlos selbst zu bauen. Als Material eignen sich unbehandelte Bretter aus Eiche, Erle, Weißbuche, Kiefer und Fichte, die mindestens 20 Millimeter stark sein sollten. Die Größe des Fluglochs entscheidet über die zukünftigen Bewohner des Nistkastens. So reichen bereits 26 Millimeter Durchmesser für Blau- und Tannenmeisen sowie Zaunkönig. Der Kleiber benötigt rund 32 Millimeter, Stare hingegen benötigen Einfluglöcher von 45 Millimeter. Anspruchsvoller sind da die Gartenrotschwänze. Diese bevorzugen ovale Einfluglöcher. Alternativ zu den selbstgebauten Nisthilfen können auch fertige aus Holzbeton verwendet werden. Diese haben eine längere Haltbarkeit, können von Hauskatzen oder Mardern nicht zerstört werden und zeichnen sich durch einen guten Feuchtigkeits- und Temperaturausgleich aus.
Auch in der freien Natur herrscht immer wieder mal Wohnungsnot. Dort helfen dann die Jäger aus. Diese pflegen und erneuen pro Jahr rund 270.000 Nistkästen. Bei drei geschlüpften Küken pro Nistkasten sind das jährlich über 800.000 Jungvögel, welche durch die Hilfe der Jäger sicher aufwachsen können. Mit der Pflege von Streuobstwiesen, alten Kopfweidenbeständen sowie der Anlage von Hecken schaffen die Jäger weitere Lebensräume für die heimische Tierwelt. Dies alles in 3,2 Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit jährlich.