Bis es zum eigentlichen Akt kommt, können Stunden vergehen. Das Treiben fördert bei der Ricke den Eisprung. Gleichzeitig steigt die Unfallgefahr auf den Straßen. "Besonders gefährlich sind Verkehrswege, die zwischen Wald und Wiese verlaufen. Da sind Wohnzimmer und Esszimmer der Rehe praktisch voneinander getrennt", sagt DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald. Zwar sind die Verkehrsunfallzahlen mit Rehen im vergangenen Jagdjahr (1. April 2011 bis 31. März 2012) mit 171.300 Vorfällen gegenüber dem Vier-Jahres-Mittel mit 205.000 Unfällen um 16 Prozent zurückgegangen, dennoch gibt der Verband keine Entwarnung. Auf der Suche nach der Ricke kann der Bock in das Revier eines anderen eindringen. Heftige Kämpfe sind möglich, bei denen einer der Böcke vertrieben wird.
Hinzu kommt, dass der Straßenverkehr seit Jahren stetig steigt: Seit 1975 hat sich der Verkehr vervierfacht. Gleichzeitig haben sich die Wildunfälle verfünffacht. Auf Autobahnen fahren durchschnittlich 48.000 Fahrzeuge innerhalb von 24 Stunden. Auf Bundesstraßen sind es in derselben Zeit
9.000 Fahrzeuge. Das Projekt "Barrieren überwinden" des Deutschen Jagdverbandes hat gezeigt, dass bis zu einer Verkehrsdichte von 10.000 bis 15.000 Fahrzeuge in 24 Stunden die Unfallgefahr mit Reh, Hirsch oder Wildschwein steigt.
Hat es zwischen Auto und Wild gekracht, gilt es, zuerst die Unfallstelle zu sichern und die Polizei zu benachrichtigen. Diese nimmt den Unfall auf und informiert den zuständigen Jäger.