Besonders erfolgreich ist laut DJV das Wildschwein. Der Kulturfolger konnte seinen Lebensraum in Zentraleuropa innerhalb von vier Jahrzehnten verdreifachen - nicht zuletzt durch die geänderte Anbauweise in der Landwirtschaft und die inzwischen dauerhaft mögliche Besiedlung von landwirtschaftlichen Flächen und Ortschaften. Selbst in Schweden, Norwegen und Dänemark kommt das Wildschwein inzwischen vor. Ohne die Jagd könnte es in Deutschland seinen Bestand inzwischen pro Jahr mehr als verdreifachen. Ähnliches gilt auch für andere europäische Länder. Das schlägt sich in der Jagdstatistik nieder: In den vergangenen 40 Jahren hat sich die Zahl der erlegten Schwarzkittel europaweit verzehnfacht. Die steigenden Abschusszahlen haben ihren Ursprung in der starken Ausbreitung des Wildschweins.
Die Gründe für steigende Bestände - und folglich höhere Abschusszahlen - von Wildschwein, Hirsch und Reh sind vielfältig, bestätigt das vTI. Mehr Nahrung und Deckung sind die Hauptfaktoren, allen voran durch den großflächigen Anbau bitterstofffreier, energiereicher Nahrung wie Raps oder Mais. Hinzu kommt ein ungewollter steigender Eintrag des Düngers Stickstoff durch die Luft, der das Pflanzenwachstum ankurbelt. Eine Folge: sich häufende Mastjahre, also Jahre, in denen Eichen und Buchen im Wald große Mengen Samen produzieren. Zudem fehlen in den letzten Jahrzehnten überdurchschnittlich kalte Winter fast gänzlich, was die natürliche Sterblichkeit stark herabsetzt.