Die Tiere folgen bei ihrer Futtersuche einem festen Rhythmus. Sie wandern vom Wald, ihrem Schlafzimmer, zu nah gelegenen Wiesen und Feldern, ihrem Esszimmer. Ein gefährliches Unterfangen, zeigt die aktuelle DJV-Unfallstatistik: Allein 214.483 Rehe kamen im Jagdjahr 2009/2010 auf Deutschlands Straßen unter die Räder - das sind 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Aber auch Wildschweine, Hirsche und kleinere Tiere werden jedes Jahr zu Tausenden überfahren.
Die meisten Wildunfälle passieren in den Monaten März und April. Denn jetzt lockt das frische Grün: Nachdem Rehe und andere Pflanzenfresser den Winter im Energiesparmodus verbracht haben, sind sie nun hungrig. Gehörn- und Geweihbildung bei männlichen Tieren, Fellwechsel oder die Geburt und Aufzucht des Nachwuchses sind besonders Kraft zehrend. Auch die Streusalzreste am Straßenrand sind eine hochwertige Delikatesse für die Tiere. Denn jetzt gilt es, den leeren Mineralhaushalt aufzufüllen. Ein zusätzliches Risiko für Tier und Mensch.
Sollte es zu einem Wildunfall kommen, rät der DJV, Ruhe zu bewahren und die Unfallstelle abzusichern. Auch müssen Polizei und, wenn bekannt, der zuständige Jäger benachrichtigt werden. Die getöteten Wildtiere dürfen keinesfalls mitgenommen werden, dies wäre Wilderei.
Selbst wenn am Fahrzeug kein sichtbarer Schaden entstanden und das Tier geflohen ist, bittet der DJV darum, in jedem Fall den zuständigen Jagdpächter zu benachrichtigen. Denn verletztes Wild läuft unter Schock erst einmal weiter. Ein Jäger kann es mit einem speziell ausgebildeten Hund suchen und von seinen Qualen erlösen. Ist der Jagdpächter nicht bekannt, hilft auch die örtliche Polizei weiter.
Weitere Infos zu Wildunfällen finden sich auf www.jagd-online.de, Rubrik "Naturschutz" - "Wildunfälle".