Die Schleichwerbung des Familienministeriums ist bereits der zweite Fall fragwürdiger PR-Aktivitäten innerhalb der Bundesregierung in nur einem Monat. Vor kurzem war bekannt geworden, dass die für das Bundeswirtschaftsministerium tätige Agentur Flaskamp AG Kopplungsgeschäfte zwischen redaktioneller Berichterstattung und Anzeigenaufträgen betrieben hat. Der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg hatte daraufhin erklärt, Kopplungsgeschäfte seien unerwünscht. Die Trennung von Anzeigen und Redaktion, so Steg vor der Bundespressekonferenz Mitte August, werde strikt beachtet. "Die Bundesregierung muss endlich den eigenen Maßstäben in ihrer Öffentlichkeitsarbeit gerecht werden", forderte Konken.
An Zeitungen und Radiosender appellierte der DJV-Vorsitzende, von den Angeboten der Regierungsagenturen keinen Gebrauch zu machen. "Journalisten, die PR-Beiträge ungeprüft in ihrem Programm ausstrahlen oder in ihren Zeitungen veröffentlichen, verstoßen gegen grundlegende Prinzipien unseres Berufsstandes und setzen die Glaubwürdigkeit ihres Mediums aufs Spiel."