In dem Buch sind Beiträge von 35 Autorinnen und Autoren versammelt. Dabei kommen sehr unterschiedliche Positionen zu Wort. Die Bandbreite reicht vom Bayerischen Innenminister Günther Beckstein und Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachen, die eine stärkere Kontrolle und neue strafrechtliche Bestimmungen für Computerspiele fordern, bis hin zu Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW und Fritz Rudolf Körper, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, die den bestehenden gesetzlichen Rahmen zunächst ausschöpfen wollen. Aus Sicht der Jugendforschung wird von Wilfried Kaminski, Professor für Kulturpädagogik an der Fachhochschule Köln und Lothar Mikos, Professor für Fernseh- und Medienwissenschaft an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ klargestellt, dass Kinder und Jugendliche zwischen Spiel und Realität sehr wohl unterscheiden können. Beispiele wie das Internet-ABC wo sich Kinder, Jugendliche und Eltern über Spiele informieren können, werden vorgestellt. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates unterstreicht, dass die Kunstfreiheit auch für Computerspiele gilt und dass, wer gute Spiele will, diese auch fördern muss. Wolfgang Zacharias, Stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung macht deutlich, dass gerade in der kulturellen Bildung eine Auseinandersetzung mit Computerspielen unumgänglich ist, soll der Anschluss an die Jugend nicht verloren gehen.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Herausgeber des Buches „Streitfall Computerspiele“ Olaf Zimmermann sagte anlässlich der Buchvorstellung: „Computerspiele gehören wie das Fernsehen, Pop- und Schlagermusik, der Unterhaltungsfilm oder die Unterhaltungsliteratur selbstverständlich zum kulturellen Leben. Immer mehr Künstler arbeiten bei der Erstellung von Computerspielen mit. Für Komponisten ist die Komposition von Computerspielemusik längst ein Markt wie die Komposition von Film- oder Werbemusik. Die Debatte um Computerspiele muss versachlicht werden und endlich stärker unter kulturpolitischen Aspekten geführt werden. Dazu gehört auch, die entsprechenden Instrumente zu entwickeln, wie qualitativ hochwertige Spiele gefördert werden können. Das Buch „Streitfall Computerspiele“ will zu dieser Debatte beitragen.“
Streitfall Computerspiele: Computerspiele zwischen kultureller Bildung, Kunstfreiheit und Jugendschutz.
Hg. v. Olaf Zimmermann, Theo Geißler. Redaktion: Gabriele Schulz.
Berlin 2007. 108 Seiten, 9 Euro zuzügl. Versandkosten ISBN: 978-3-934868-13-7
Erhältlich unter: http://www.kulturrat.de/... oder im Buchhandel