Das Forum Dirigieren ist das Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland. In den Sparten Orchesterdirigieren und Chordirigieren werden durch Meisterkurse junge Talente gefördert und die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit renommierten Dirigentenpersönlichkeiten ermöglicht. Die langjährige Kooperation mit der Spezialspielstätte für Operette und Musical der Oper Leipzig, der Musikalischen Komödie, ermöglicht 2023 erstmalig die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch mit Tobias Engeli, dem aktuellen Chefdirigenten und kommissarischen Musikdirektor der Musikalischen Komödie Leipzig. Vom 3. bis 8. Januar 2023 arbeitet Tobias Engeli mit drei Stipendiaten aus dem Bereich Orchesterdirigieren:
Simon Edelmann
Student, Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Artem Lonhinov
Freiberuflicher Dirigent und Violinist
David Preil
Studienleiter mit Dirigierverpflichtung, Theater Hof
Probenbesuche sind für Journalistinnen und Journalisten nach Absprache möglich.
Ort: Musikalische Komödie Leipzig, Hauptbühne,Dreilindenstr. 30, 04177 Leipzig
Proben- und Konzert-Fotos können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.
Das Konzert am Samstag, dem 07. Januar 2023 um 19 Uhr wird vom MDR aufgezeichnet.
Vor der Vorstellung am Sonntag, 08. Januar 2023, findet um 14:00 Uhr im Venussaal ein Einführungsgespräch mit Stefan Frey (Autor des Buchs „Leo Fall. Spöttischer Rebell der Operette“) und Tobias Engeli statt.
Weitere Informationen
Leo Fall
Am 2. Februar 2023 wäre Leo Fall 150 Jahre alt geworden. Fall war nicht nur ein geborener Theatermensch, sondern auch ein erstklassiger und gewitzter Komponist. Dennoch steht er heute oft im Schatten der großen Operettenkomponisten seiner Zeit. Ein Grund dafür ist sein früher Tod im Jahr 1925, der seine spätere Wiederentdeckung als verfemter Komponist verhinderte, der er aufgrund seiner jüdischen Herkunft war. Darüber hinaus war er einer der Komponisten der sogenannten „Silbernen Operettenära”, wie die Nationalsozialisten die Zeit von 1900 bis 1940 bezeichneten – im Kontrast zur früheren „Goldenen Operettenära”. Der Begriff diente dazu, die jüdischen Komponisten und Librettisten, die diese Zeit prägten, zu verunglimpfen und aus dem Spielplan zu entfernen. Am 14.1.2023 eröffnet im Venussaal der Musikalischen Komödie dazu eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit Studierenden der Universität Leipzig: „Ein Fall für Leipzig“.
Die Straßensängerin
Leo Falls unbekannte „Straßensängerin” ist inhaltlich an Bernard Shaws „Pygmalion” angelehnt. Der Millionär Brown möchte, dass seine Tochter Mabel den blasierten Lebemann Georges heiratet, da dieser eine Erfindung gemacht hat, die dem Brown’schen Unternehmen von Nutzen wäre. Mabel schließt eine Wette mit dem Erfinder ab. In drei Wochen soll er aus einem beliebigen Mädel eine interessante Frau machen, dann wird sie ihn heiraten. Seine Wahl fällt auf die Straßensängerin Sonja. Wird Georges die Wette gewinnen? Eine zentrale Nummer der Operette ist der „Jazz” im dritten Akt – bei der Uraufführung stand zum ersten Mal überhaupt eine Jazzband auf der Operettenbühne.