Präsident Nüssel sieht Chancen und Wachstumsfelder für die Genossenschaften bei der Rohstoffversorgung der Verarbeitungsbetriebe im Lebensmittel-, Futter- und neuerdings auch im Energiesektor. Zur Risikoabdeckung müssen neue Wege gegangen, möglicherweise auch mehrjährige vertragliche Bindungen mit den Landwirten und den Kunden im nachgelagerten Bereich bei der Rohstoffversorgung vereinbart werden.
Kritik äußerte Nüssel am aktuellen Gesetzgebungsverfahren zu immissionsschutzrechtlichen Auflagen in der Getreideerfassung. Der DRV setzt sich dafür ein, dass Anlagen bis 25.000 t Jahreserfassung, die lediglich während der kurzen Erntezeit betrieben werden, von kostenintensiven Nachrüstungen entlastet werden. Der DRV-Präsident beziffert die vermeidbaren Kosten für die Getreidewirtschaft auf ca. 300 Mio. Euro. „Der Gesetzentwurf muss vom Bundestag noch vor der Sommerpause verabschiedet werden, damit er seine Wirkung erzielt. Ich appelliere erneut an die Politiker, mit Bürokratieabbau und Deregulierung Ernst zu machen und nicht nur darüber zu reden“, so Nüssel bei der AGRAVIS-Hauptversammlung.