Die Genossenschaften im Agrarhandel und in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse vollziehen einen dynamischen und erfolgreichen Anpassungsprozess. Ihre Zahl sank 2006 überwiegend durch Fusionen um 2,6 % auf 1.359. „Diese Konzentration führt zu höheren Umsatzvolumina pro Unternehmen und verbessert ihre Wettbewerbskraft auf den nationalen und europäischen Märkten. Das gilt insbesondere für die Milch verarbeitenden Genossenschaften, deren Zahl 2006 auf 64 Unternehmen (- 9,9 %) abnahm, und die Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft. Konsequent nutzen die Unternehmen ihre Chancen, die sich auf den Agrarmärkten und vor allem auf dem Bioenergiesektor bieten“, erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Vorlage des Geschäftsberichts 2006 in Berlin.
Die Agrarausfuhren stiegen 2006 um 5,8 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro. Erzeugnisse der Milch-, Vieh- und Fleischwirtschaft stellen 81 Prozent des Gesamtexports. Allein 2 Mrd. Euro entfallen auf Milchprodukte. Wichtigste Handelspartner sind nach wie vor die EU-Staaten. Sie stellen mit mehr als drei Viertel den eindeutig größten Exportanteil. Neue Märkte erschlossen genossenschaftliche Unternehmen in den EU-Beitrittsländern.
Ausgehend von rd. 360.000 landwirtschaftlichen Betrieben (ab 2 ha LF) in Deutschland und rd. 680.000 Mitgliedschaften von Landwirten, Winzern und Gärtnern verfügen die Raiffeisen-Genossenschaften über eine solide Mitgliederbasis. So werden die Vermarktung und Ertragssituation der Mitglieder gesichert und ausgebaut. Die Genossenschaften (ohne Kredit mit Warengeschäft) beschäftigen bundesweit ca. 88.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter rd. 4.000 Auszubildende.