Auch wenn der Traum von einer Neuauflage des Oberstdorfer Wintermärchens im ersten Anlauf noch nicht in Erfüllung ging, hielt sich die Enttäuschung bei der deutschen Delegation aber in Grenzen:
"Wir haben unseren Hut ganz bewusst zum frühest möglichen Zeitpunkt in den Ring geworfen," erklärte DSV-Präsident Alfons Hörmann. "Natürlich wäre es schön gewesen, wenn wir drei Jahre nach den fantastischen Weltmeisterschaften 2005 erneut das Vertrauen bekommen hätten. Denn Oberstdorf hat nach einhelliger Meinung weltweit mit die besten Voraussetzungen, um nach 1987 und 2005 zum dritten Mal eine erfolgreiche WM ausrichten zu können. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass eine gute erste Bewerbung wichtig ist, um den Grundstein für einen späteren Erfolg zu legen. Ich denke, dies ist uns mit unserem schlüssigen Konzept gelungen."
Gemeinsam mit der Gemeinde Oberstdorf soll nun zu gegebener Zeit das weitere Vorgehen besprochen werden. "Wichtig für diese strategische Zukunftsentscheidung ist vor allem die künftige Positionierung der Gemeinde zum Skisport und zu Großsportveranstaltungen. Aus DSV-Sicht spricht aber einiges dafür, es erneut zu versuchen," so Hörmann.
In seiner Abschlusspräsentation hatte die deutsche Delegation die Kongressmitglieder im südafrikanischen Kapstadt noch einmal in Erinnerung an die letzten Titelkämpfe schwelgen lassen. Als Hauptdarstellerin des offiziellen Bewerbungsfilms nahm das Oberstdorfer Langlauf-Talent Lucia Anger die Kongressmitglieder mit auf eine virtuelle Zeitreise und träumte stellvertretend für alle deutschen Wintersportler von einer Neuauflage des Oberstdorfer Wintermärchens. Auch Sven Hannawald, Olympiasieger und Skisprunglegende hatte es sich nicht nehmen lassen, nach Südafrika zu kommen, um den DSV und Oberstdorf bei ihrer Bewerbung zu unterstützen.
"Unsere modernen Wettkampfstätten, die perfekte Infrastruktur und die langjährige Erfahrung als Ausrichter von Großveranstaltungen hätten sicher für Oberstdorf gesprochen, aber schlussendlich war es einigen FIS-Delegierten wohl einfach noch zu früh, um erneut eine WM in Oberstdorf auszutragen," analysierte Bürgermeister Laurent Mies das Abstimmungsergebnis. "Ich werte das Abschneiden deshalb weniger als Niederlage, sondern durchaus als Ansporn für einen neuen Versuch. Zumal sich der Gemeinderat schon im Vorfeld bei seiner letzten Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen hat, sich im Falle einer Nichtberücksichtigung erneut zu bewerben."