„Was unsere Mitarbeiter auf diesem Hof vorfanden, ist kaum zu beschreiben: Zwischen Müllbergen und Exkrementen wurden zahllose Tiere unter schlimmsten Bedingungen gehalten. Dies ein trauriges Beispiel für Animal Haording, dem krankhaften Sammeln von Tieren“, so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Offensichtlich wurde auch bewusst mit verschiedenen Hunderassen „gezüchtet“, die Welpen dienten als lukrative Einnahmequelle. Die Tiere vegetierten in völlig verdreckten, dunklen und schlecht belüfteten Bretterverschlägen zum Teil gänzlich ohne Tageslicht. Einige Hunde wurden in Flugboxen gehalten, die hinter Müllbergen versteckt waren. Eine Katze wurde in einem kleinen Käfig gehalten - das Katzenklo war mit einer ca. 30 cm dicken Kotschicht gefüllt. Laut Aussagen der Nachbarn soll es auch zu Tiermisshandlungen durch Tritte und Schläge gekommen sein, so die Tierschützer.
Der Pflegezustand aller vorgefundenen Tiere war katastrophal. So waren die Augenlider von Bernhardinerhunden teilweise so entzündet, dass sie die Augen gar nicht öffnen konnten. Manche Hunde haben Bewegungsstörungen. Sämtliche Hunde waren verängstigt und kannten weder den Umgang mit der Leine noch die Umgebung außerhalb des Verschlages. Die Hundewelpen leiden unter starkem Wurmbefall, Durchfall und teilweise Pilzerkrankungen auf der Haut, so der Verband. „Animal hoarding“ ist eine Krankheit, deren Erforschung noch in den Anfängen steckt. Unter einem „Animal hoarder“ versteht man einen Menschen, der Tiere in einer großen Anzahl pathologisch sammelt, diese aber nicht angemessen versorgt (Futter, Wasser, Hygiene, Pflege, tierärztlich Versorgung). Die Unterkunft vieler Animal Hoarder ist unhygienisch, oft verdreckt mit Exkrementen der Tiere, anderen Müll und zum Teil liegen sogar tote und verwesende Tierkadaver herum.