Auch in diesem Jahr finden in zahlreichen Stadien und Gassen traditionelle Stierrennen und Stierkämpfe statt. Diese Tierqualspektakel haben in den vergangenen Jahren viele menschliche und tierische Opfer gefordert. Seit Jahren kämpft der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit anderen europäischen Tierschutzorganisationen für ein generelles Stierkampf-Verbot in der EU. Diese Forderung wurde kürzlich auch durch eine Unterschriftenaktion von 200 EU-Abgeordneten unterstützt.
Bereits vor den eigentlichen Kämpfen werden den Tieren bei den jährlich rund 2.000 Stierkampfveranstaltungen in Spanien Verletzungen und Verstümmelungen zugefügt. So werden mit Widerhaken versehene Nadeln in die Haut der Tiere gestoßen, um sie zu reizen. Oft werden die Hörner bis auf die empfindlichen Nerven abgeschliffen, damit das Tier diese nicht mehr zur Gegenwehr einsetzen kann. Der tagelange Futter- und Wasserentzug schwächt die Tiere zusätzlich vor den Kämpfen.
Mit grausamer Tierquälerei ist auch die Ausbildung der Stierkämpfer verbunden. Jahrelang üben die jungen Toreros den hinter dem Schulterblatt angesetzten Stich ins Herz an Kälbern und Jungstieren.
„Wer Stiertreiben oder irgendwelche anderen Stierkämpfe als fröhliches und traditionelles Ereignis feiert, verschließt die Augen vor Tierleid und dem äußerst grausamen Umgang mit den Tieren“ so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Noch immer werden tierquälerische Traditionen von spanischer Seite mit dem Hinweis auf „Volksbrauchtum“ verteidigt. Spanien habe deshalb, so Apel weiter, das Siegel „tierfeindliches Land in der EU“ verdient, da diese Traditionen und Volksbelustigungen der Ethik einer Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts widersprechen. Europas größte Tier- und Naturschutz¬organisation lehnt generell alle Brauchtümer ab, bei denen sich Menschen am Tierleid ergötzen.
Weitere Informationen zum Thema und Details zur Protestaktion beim spanischen Botschafter können auf der Internetseite www.tierschutzbund.de abgerufen werden.