Noch bis heute konnten die EU-Parlamentarier die schriftliche Erklärung Nr. 40 zur Verwendung von Primaten zu wissenschaftlichen Zwecken unterzeichnen. Ca. 400 Abgeordnete unterzeichneten die Erklärung. So nutzten sie die Möglichkeit, ein politisches Signal zu senden, das von einer breiten Bevölkerungsmehrheit unterstützt wird.
„Wir begrüßen die Unterstützung des Europaparlaments und hoffen, so qualvolle Tierversuche in der Forschung möglichst bald zu einem Ende bringen zu können. Dies gilt auch für Versuche an unseren nächsten Verwandten, den Primaten. Allein in der EU werden rund 10.000 Primaten jährlich für wissenschaftliche Zwecke verwendet. Die jetzige Erklärung, die nun an die Kommission weitergereicht wird, kann ein erster konsequenter Schritt zu einem tierversuchsfreien Europa der Zukunft sein. Sie ist von besonderer Bedeutung, da derzeit die EU-Versuchstierrichtlinie 86/609/EWG überarbeitet wird“, so Brigitte Rusche, Leiterin der Akademie für Tierschutz und Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes.
Diese jetzige Initiative hat ihren Ausgangspunkt im Weltkongress über Alternativen zu Tierversuchen, der 2005 in Berlin stattfand. Dort hatte der Deutsche Tierschutzbund ein Treffen von Tierschutzorganisationen aus der ganzen Welt organisiert, bei dem eine Resolution zur Beendigung von Primatenversuchen einstimmig verabschiedet und unter anderem auch von der renommierten Primatenforscherin Jane Goodall unterzeichnet wurde.
Die europäische Versuchstierrichtlinie wurde seit 1986 nicht verändert. Neues Wissen über die Bedürfnisse und Empfindungen von Tieren sowie Fortschritte bei der Entwicklung und Anwendung tierversuchsfreier Methoden machen stringentere Regelungen notwendig – der Ausstieg aus Primatenversuchen wäre darüber hinaus ein bedeutender Schritt für eine zukünftige Forschung ohne Tierversuche.