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Tier-Massentötungen in Erlangen: Dramatischer Beleg für Irrweg in der Seuchenprävention und Tierhaltung

(lifePR) (Bonn, )
Die offenbar im Eilverfahren wegen eines Befalls mit dem H5N1-Virus durchgeführte Keulung von 160.000 Tieren in einem Entenmastbetrieb bestärkt die Kritik des Deutschen Tierschutzbundes an der derzeitigen Seuchenpolitik und der industriell geprägten Tierhaltung. Es muss endlich eine Seuchenpräventionspolitik gefahren werden, die mit Tier- und Menschenschutz vereinbar ist, fordert Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation. Dazu gehört zwingend, stärker auf kleinbäuerliche Strukturen zu setzen, um Tierkadaverberge in bisher ungeahntem Ausmaß zukünftig zu verhindern. Denn industriell geprägte Massentierhaltungen - wie hier in Erlangen - bedeutet immer auch eine hohe Zahl an Tieropfern.

„Wir brauchen eine Präventionspolitik, die mit dem Tier- und Menschenschutz vereinbar ist. Dazu gehört eben auch der Mut in der Politik, endlich die wirtschaftpolitische Brille abzusetzen und sich den Herausforderungen offen zu stellen. In Erlangen wurden 160.000 Tiere aus nicht artgerechter Massenhaltung zu Sondermüll degradiert. Das darf nie wieder passieren “, erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Daher muss mit einer tierschutzgerechten Seuchpräventionspolitik auch ein grundsätzlicher Strukturwandel einhergehen. Für die Region, aus der Region kann nur die Schlussfolgerung sein“. Besonders besorgt ist Apel, weil es immer noch zum Alltag der industriell geprägten Masttierhaltung gehört, Tiere von Aufzucht zur Mast quer durch die Republik zu fahren, um dann zehntausende Tiere auf engstem Raum einzupferchen. Damit wird aus Profitgründen das Risiko eines katapultartigen Ausbruchs von Tierseuchen - wie u.a. der Geflügelpest - von Züchtern und Mästern billigend in Kauf genommen, so Apel.

Mit der Geflügelpest – wie mit Tierseuchen allgemein – werden wir auch in Zukunft leben müssen, ist der Deutsche Tierschutzbund überzeugt. Dies zeigt nicht zuletzt dieser aktuelle Fall. Umso wichtiger ist es, eine Langzeitstrategie für den Umgang mit dieser Seuche zu entwickeln. Übereilte Tötungsaktionen und ein generelles Verbot der artgerechten Freilandhaltung können nicht die Lösung sein. Die prophylaktischen Tötungen gesunder Tiere, um Handelsbeschränkungen zu verhindern, sind entschieden abzulehnen.

Der Deutsche Tierschutzbund geht zudem davon aus, dass die Dokumentation der in Erlangen durchgeführten Tiertötungen öffentlich gemacht wird, um diese einer tierschutzrechtlichen Prüfung unterziehen zu können. Das sollte im Interesse der örtlich Verantwortlichen sein, um jeden Verdacht zu nehmen, dass die Tötungen unsachgemäß durchgeführt wurden, was für die Tiere zusätzliches Leid bedeutet hätte.

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