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Greening für Bienen

Kooperation zwischen Imkern und Landwirten / Der Deutsche Verband für Landschaftspflege startet in Schleswig-Holstein zusammen mit Imkern ein Pilotprojekt zur Verbesserung des Nahrungsangebotes für Bienen

(lifePR) (Ansbach, Flintbek, )
Landwirte in Schleswig-Holstein können an einem Projekt zur Anlage von Blühflächen in der Feldflur teilnehmen, um das Nahrungsangebot für die Honigbiene und generell für Blüten besuchende Insekten in der Agrarlandschaft zu verbessern. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) startet das Vorhaben "Greening für Bienen" in Kooperation mit dem Landesverband Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker e.V.

Nach der Rapsblüte im Mai finden die Bienen in unserer von Mais, Getreide und Hochleitungsgräsern geprägten Feldflur kaum noch genügend Nahrung. Dieses "Trachtloch", wie die Imker die Nahrungsverknappung treffend bezeichnen, ist in den letzten Jahren mit dem Verschwinden der Stilllegungsflächen und Zunahme der Monokulturen noch ausgeprägter geworden. Aufgrund der Unterernährung "schwächelnde" Bienen-Völker und eine hohe Absterberate während des Winterhalbjahres sind die Folge.

Dabei profitiert auch die Landwirtschaft von gesunden Bienenvölkern. Durch ihre Bestäubungsleistung lässt sich beispielsweise der Rapsertrag um bis zu 30% steigern und Obstanbau wäre ohne die Bestäubungsleistungen der Honigbienen und ihrer wilden Verwandten nicht denkbar. Denn wie die Honigbienen haben auch die Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Fliegen und Käfer eine unverzichtbare Bedeutung als Bestäuber von Kultur- und Wildpflanzen.

Nicht zuletzt aus diesem Grunde fördert das schleswig-holsteinische Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR) das Projekt "Greening für Bienen".

Ziel des Projektes ist es, viele kleine über das Land verteilte Blüteninseln auf Äckern anzulegen, die bis in den September hinein reichlich Pollen und Nektar liefern. Gleichzeitig soll getestet werden, wie die Maßnahmen als Ökologische Vorrangflächen im Zuge der Reform der Agrarpolitik geeignet sind. Nicht zu unterschätzen ist auch die positive Wirkung solcher Blühflächen auf die Bevölkerung vor Ort. Bunte Farbtupfer in der ansonsten blütenarme Landschaft können zu einem positiveren Image der Landwirtschaft beitragen.

Wichtig für das Gelingen des Projektes ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Landwirten und Imkern. Dabei stellt der Imker den Kontakt zum Landwirt her, vermittelt bei der Antragstellung und berät bei der Flächenauswahl. Der DVL koordiniert das Projekt stellt das Saatgut für die Blühflächen zur Verfügung und steht für Fragen der Bewirtschafter zur Verfügung.

Hintergrund:

Trachtloch und Pollenmangel - Unterernährung macht anfällig

Es ist weniger der Nektar, der den Bienen nach der Rapsblüte im Mai fehlt. Diesen können die Imker nach der Honigernte durch Gabe von Zuckerlösung noch ersetzen. Es fehlt jedoch der Pollen, der als Aufbaunahrung für die Bienen essentiell ist und die benötigten Eiweiße, Fette, Mineralstoffe, Vitamine, Kohlenhydrate und Fermente liefert. Ein Volk, das jährlich bis zu 150.000 Bienen aufzieht, benötigt dafür 30 - 50 kg Pollen! Ohne Pollen sinkt die Lebenserwartung, geht die Wachsproduktion zurück, wird das Bienenvolk anfällig gegen Krankheiten und Parasiten wie die gefürchtete Varroa-Milbe. Die heutige Nahrungsarmut auf dem Lande zwingt schon so manchen Imker zum Umzug in die Dörfer und sogar Städte. Wir stehen heute vor der paradoxen Situation, dass die Bienen in den Großstädten eine bessere und beständigere Nahrungsgrundlage vorfinden als auf dem Lande. So stehen Immenstöcke mittlerweile auf den Hochhäusern von New York, Berlin und Hamburg oder in den Parks von London.

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