Die Pflege von Grenzertragsstandorten, wie Feucht- und Nasswiesen ist für den Erhalt vieler Tier- und Pflanzenarten notwendig. Für Grüngut, das nicht mehr von Schäfern oder Mutterkuhhaltern verwertet werden kann, fallen Entsorgungskosten von bis zu 350 EUR/ha an. Dies ist vor allem für Kommunen eine zusätzliche Belastung. Das soll sich ändern, so der DVL. Landschaftspflegematerial hat zuweilen hohe Energiegehalte und könnte in Biogasanlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt werden. Jedoch bleibt dieser Rohstoff bisher weitgehend ungenutzt. Anlagenbetreiber scheuen Risiko und Aufwand, denn Mahdgut aus Naturschutzgebieten stellt höhere Anforderungen an Ernte, Transport und Vergärung, als der vielfach genutzte Mais.
Um hier Lösungen anzubieten, unterstützt der DVL ausgewählte Biogasanlagen, die die Vergärung von Landschaftspflegematerial testen. Die neue Internetplattform des DVL berichtet über Fortschritte, Hindernisse und Lösungen. Betreiber stellen ihre Biogasanlagen vor, berichten über Erfahrungen mit Landschaftspflegematerial und Kooperationen mit Schutzgebieten. Kommunen präsentieren innovative Verwertungswege. Kosten in der Landschaftspflege senken, Naturschutz fördern und Energie erzeugen ist das Ziel des Landschafts-Energie-Projekts "MULLE" (Multiplikation von Lösungen zu Landschaftspflege Energie). Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).