Mit der Regionalinitiative "Altmühltaler Lamm" wurde einer der Pioniere in der Vermarktung von Weidelämmern aus Naturschutz-Beweidung ausgezeichnet. Unter der Marke "Altmühltaler Lamm" wurden seit 1997 30.000 Weidelämmer in die Gastronomie vermarktet, um den Hüteschäfern entlang der Altmühl (Bayern) eine wirtschaftliche Perspektive zu geben. Ein Großteil des Altmühltals ist Teil des europäischen Biotopverbunds Natura 2000. Damit die typischen Wacholderheiden nicht zuwachsen, weiden dort regelmäßig Schafherden. Doch die Schäfer benötigen ein ausreichendes Einkommen, um ihre Betriebe führen und an Nachfolger weitergeben zu können - und dazu trägt "Altmühltaler Lamm", neben den Förderprogrammen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, maßgeblich bei.
Den zweiten Preis in der Kategorie Projekte erhält die Biologische Station Kreis Paderborn - Senne für den Erhalt wertvoller Heideflächen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Senne seit nunmehr 25 Jahren. So wurde nicht nur die größte zusammenhängende Heidefläche in Nordrhein-Westfalen instand gehalten. Die besondere Leistung der Biostation liegt darin, mit hervorragender Öffentlichkeitsarbeit immer wieder Freiwillige zu motivieren, um verbuschte Heideflächen zu "entkusseln", also Büsche und Baumschösslinge zu entfernen, zumeist in anstrengender Handarbeit. So erlebten mehrere Hundert Freiwillige an jährlich bis zu 20 Aktionstagen den praktischen Wert von Landschaftspflege - und die Zufriedenheit nach einem anstrengenden Tag beim Blick auf alte Heideflächen, die sie für die Nachwelt gesichert hatten.
Den ersten Preis als engagierter Landschaftspfleger erhielt Dieter Sedlmayer, der in seiner früheren Funktion als Referatsleiter für Naturschutz und Landschaftspflege im bayerischen Umweltministerium die Gründung und Entwicklung von Landschaftspflegeverbänden maßgeblich vorangebracht hat. Er begleitet fast alle Gründungsinitiativen der letzten 25 Jahre in Bayern, nicht selten mit großem persönlichem Engagement vor Ort. So leistete er einen erheblichen Beitrag dazu, dass in Bayern derzeit 55 Landschaftspflegeverbände, Kooperationen aus Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutz, aktiv sind. Auf Sedlmayer geht außerdem die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für die bayerischen Landschaftspflegeverbände zurück, mit deren Hilfe es gelang, die regionalen Verbände bayernweit zu vernetzen und zu entwickeln.
Für sein persönliches Engagement im Altenburger Land in Thüringen wurde Herbert Köhler, Altbürgermeister der Stadt Schmölln, in der Kategorie "Engagierte Personen" mit einem zweiten Preis ausgezeichnet. Ihm ist es mit hartnäckigem Einsatz gelungen, in der intensiven Agrarlandschaft von Landwirten Flächenstücke zu erwerben, um Hecken und Alleen zu pflanzen, Teiche und Flutmulden anzulegen und naturnahe Mischwälder auszudehnen. Herbert Köhlers Herz schlägt für eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt, und Widerstände auf dem Weg dorthin beflügeln ihn eher als dass sie ihn bremsen. Dabei geht er nicht auf Konfrontation - er setzt viel Zeit und Energie ein, um etwa Landwirte und Jäger, Gemeinden, Naturschützer und Flächeneigentümer für seine Sache zu gewinnen - nicht selten mit dem Ergebnis, dass sie mitarbeiten und auch noch die Finanzierung übernehmen.
Die Preisverleihung fand während des Deutschen Landschaftspflegetages 2013 in Berlin statt. "Wir lieben Landschaft!" lautete in diesem Jahr das Motto der Veranstaltung, zu der Vertreter aus Politik, Landwirtschaft und Naturschutz geladen waren. Der Deutsche Landschaftspflegepreis wird jährlich vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) für Projekte und Personen verliehen, die Natur- und Landschaftsschutz vorbildlich umsetzen. Der DVL als Dachverband der 145 Landschaftspflegeverbände und vergleichbarer Vereinigungen lobt ihn deutschlandweit aus für herausragende Projekte sowie außerordentliches Engagement von Privatpersonen und Unternehmen. Er ist mit insgesamt 2.500 € dotiert.