Bekanntester Empfänger ist Manuel Andrack, Wanderbuchautor und Pate des Eisvogelprojekts der Biostation im Kreis Euskirchen. Dort wurden im Prether Bachtal die Lebensbedingungen für den seltenen Eisvogel verbessert. Infotafeln informieren den Wanderer über den vielfältigen Lebensraum in und an Bächen. Mit seinem Namen und seinem Engagement gelingt es Andrack, Menschen zum Wandern und zu einem sanften Umgang mit der Landschaft zu motivieren. Damit unterstützt er die Naturschutzarbeit der Biologischen Stationen, die über die Bachtäler weit hinaus geht.
Seit vielen Jahren setzt sich Stefan Voigt aus Ennepetal für den Erhalt eines besonderen Lebensraums ein, der mit Landschaftspflege erst auf den zweiten Blick in Verbindung gebracht wird: den Höhlen im Karst. Dabei liegen ihm nicht nur die Höhlen selbst am Herzen, sondern auch deren Bewohner, die Fledermäuse. Dabei scheut er mit persönlichem Einsatz vor keiner noch so anstrengenden Klettertour in die Unterwelt zurück. Dieses Engagement wurde nun ebenfalls mit einem Landschaftspflegepreis geehrt.
Birgit Reichelt, Bürgermeisterin von Stützengrün im Erzgebirge, setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz der Bergwiesen ein. So fanden in den vergangenen 10 Jahren 50 Bergwiesenfeste statt, bei denen der Bevölkerung und den Gästen die Schönheit und Schutzwürdigkeit der Bergwiesen vermittelt wurde. Gerade in den Randlagen des Erzgebirges sind diese artenreichen Wiesen durch Verwaldung gefährdet, sobald sie nicht mehr regelmäßig gemäht oder beweidet werden. Sie gewann auch andere Gemeinden und Bürgermeister dafür, sich aktiv für die Bergwiesen einzusetzen und so dem Erzgebirge einen typischen und wertvollen Lebensraum zu erhalten.
Naturschutz funktioniert dann am nachhaltigsten, wenn die Menschen seinen Wert erkennen - und da hilft manchmal der pure Genuss. Diesen Ansatz verfolgte auch Horst Elz, Preisträger vom Landschaftspflegeverband Birkenfeld in Rheinland-Pfalz. Er wirkte entscheidend daran mit, dass die Streuobstwiesen wieder gepflegt werden. Eine erfolgreiche Vermarktungsinitiative für Säfte und Seccos aus regionalem Streuobst brachte diese wieder in das Bewusstsein und in den Alltag der Bewohner und der Gäste im Hunsrück. Streuobstwiesen als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als optisches Glanzlicht in der Landschaft wird es deshalb weiter in Birkenfeld geben.
Josef Zeislmeier, Bürgermeister der Gemeinde Pfronten, ist Gründungsvorsitzender des Landschaftspflegeverbands Ostallgäu. Dabei liegt das Faible des ehemaligen Lehrers vor allem im Heranführen von Kindern und Jugendlichen an die Natur. Dabei scheute er sich nicht, bei der Mahd von Streuwiesen mit Schülern selbst Hand mit anzulegen. Sein Einsatz ist leicht zu begründen: nur wenn sich die heranwachsende Generation für Naturschutz und Landschaftspflege interessiert, wird seine Heimat, das Allgäu, auch in Zukunft noch so vielgestaltig und attraktiv für Bewohner und Gäste sein.
Die Verleihung der Landschaftspflegepreises nahmen Josef Göppel MdB, Vorsitzender des DVL, und Udo Paschedag, Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen vor. Göppel betonte, dass sich jeder Verband glücklich schätzen könne, der sich auf eine solche Riege engagierter Mitstreiter stützen könne. Der Deutsche Landschaftspflegepreis wird finanziell unterstützt von Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf der Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.