Wie der Verband in Bonn mitteilte, bewerten seine Mitglieder die Verfügbarkeit an Getreide überwiegend als unbefriedigend bis schlecht. Die Abgabebereitschaft der Landwirte sei momentan nicht gegeben, insbesondere durch die deutlichen Preissprünge in jüngster Zeit. „Selbst Vorkontrakte ex ernte werden teils nur zögerlich bedient“, erläutert DVT-Marktreferent Dr. Knut Schubert. „Laut unserer Umfrage ist die Lage insbesondere im Norden mit Preisen weit über 200 Euro pro Tonne Weizen sehr angespannt. Unsere Mitgliedsunternehmen erhalten zumeist kleine Mengen im Tagesgeschäft. Terminofferten gibt es aktuell so gut wie keine.“ Gleichzeitig weist der Marktexperte darauf hin, dass sich aufgrund einer im zweiten Jahr hintereinander europaweit unterdurchschnittlichen Ernte und regional schlechten Qualitäten eine Abschwächung der Preissteigerungen momentan noch nicht andeute.
Die Folgen der derzeitigen Situation: Ein Anstieg der Preise bei Mischfutter und nicht – wie in früheren Jahren üblich – preisreduzierte Kontrakte nach der Ernte. „Es wird keine Kontrakte mehr von Ernte zu Ernte geben. Neue Kontrakte werden wesentlich kürzere Laufzeiten haben. Zudem erwarten wir aufgrund der Getreidepreise und fehlender Substitutionsmöglichkeiten einen deutlichen Preisanstieg bei Mischfutter noch im August“, so Schubert. Er geht von einer Anhebung um 30 bis 40 % gegenüber dem Vorjahr aus. „Schweinefutter wird noch deutlicher als Rinderfutter im Preis steigen. Dies erklärt sich durch den hohen Getreideanteil.“
Der DVT vertritt als unabhängiger Wirtschaftsverband die Interessen der Unternehmen, die Mischfutter, Vormischungen und Zusatzstoffe für Nutz- und Heimtiere herstellen, lagern und damit handeln.