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BMU, BfN und Wanderverband setzen mit digitaler Wanderwegeverwaltung neue Standards

Nutzer loben neues System insbesondere wegen interner Kommunikationsmöglichkeiten / Neue Technik erlaubt frühe Einbeziehung des Naturschutzes in Planun-gen

(lifePR) (Bonn/Kassel, )
Der Deutsche Wanderverband (DWV) hat mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) eine digitale Wanderwegeverwaltung erarbeitet. Hinter dem neuen DWV-Projekt "Digitale Wanderwegeverwaltung" steht ein bundesweit einheitliches System, mit dem Wanderwege im Internet erfasst und online verwaltet werden. Ziel des Vorhabens war, Naturschutzbelange bei der Auswahl von Wanderwegen stärker zu berücksichtigen und zugleich eine entsprechende Lenkung von Besuchern zu ermöglichen. Des Weiteren wurden die regionalen Wegewarte und Wegebetreuer zu Naturschutzthemen, wie Schutzgebietskategorien und deren Zuständigkeiten, Kartenkunde und digitaler Kartographie, GPS-Nutzung und digitaler Wegeverwaltung geschult. "Das Programm macht potenzielle Interessenkonflikte, die bei der Planung neuer Wanderwege auftreten können, sichtbar und hilft so, mögliche Konflikte etwa zwischen Wandertourismus und Naturschutz sehr früh zu entschärfen. Die Besucherlenkung wird damit in Zukunft wesentlich leichter. Naturschutzgebiete werden ebenso dargestellt wie Landschafts- und Vogelschutzgebiete. Damit lassen sich bei der Planung neuer Wege Lösungen finden, die eine Beeinträch-tigung sensibler Arten und Lebensräume vermeiden und zugleich das Erleben der Natur ermöglichen", sagte Professorin Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz.

"Das Interesse an unserer Digitalen Wanderwegeverwaltung ist sehr groß", sagte Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes (DWV). "Viele Menschen finden besonders die Kommunikationsmöglichkeiten innerhalb des Systems praktisch. Dank dieser Funktionen können nicht nur Wegebetreuer ihre Arbeit mit dem System organisieren, indem sie zum Beispiel sämtliche Informationen über einen umgefallenen Wegweiser ortsbezogen inklusive entsprechender Fotos allen Kollegen per Mausklick verfügbar ma-chen. Auch an den Schnittstellen von benachbarten Regionen wie etwa

Landkreisen erleichtert die Digitale Wegeverwaltung die Arbeit, da mit dem neuen Standard nun gewissermaßen "eine Sprache" gesprochen wird", so Rauchfuß.

Elf Regionen nutzen das seit März angebotene System bereits erfolgreich. Vom Schwäbischen Albverein über den Eggegebirgsverein mit dem Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge bis hin zum Wanderverband Norddeutsch-land. Derzeit führen die DWV-Verantwortlichen Gespräche mit Naturparks und Landkreisen, die ihre Wegeverwaltung künftig ebenfalls vereinfachen wollen. Viel Geld brauchen sie dafür nicht. Mit jährlichen Gebühren ab 100 Euro und einer Schulung, die für DWV-Mitglieder 249 Euro kostet, kann jeder die Online-Verwaltung nutzen und sich damit eine Menge Arbeit sparen. Überall dort, wo ein PC oder Laptop mit Internetanschluss steht, lassen sich Wegeverläufe zeichnen, Streckenlängen berechnen, Wegweiser-Standorte kartieren und viele weitere Daten zu den Wegen verwalten. Und all dies ist nach der dreitägigen Schulung kinderleicht. Natürlich können bereits bestehende Daten weiter genutzt werden.

Die Entwicklung des Systems dauerte rund ein Jahr. Heute loben die Anwender das Ergebnis. Die nächste DWV-Schulung zur Digitalen Wegeverwaltung bietet der Verband vom 14. bis 16. Juli an. Nähere Informationen gibt es beim DWV unter www.wegeverwaltung.de.

Hintergrund:
Das Projekt digitale Wanderwegeverwaltung wurde vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Es verfolgt im Wesentlichen drei Ziele:
1. Sensibilisierung der Wegewarte für Naturschutzbelange: Durch die Integrati-on und Visualisierung von Natur- und Großschutzgebieten im Wegekataster werden die Wegewarte für schützenswerte Landschaftsbereiche sensibilisiert.
2. Stärkung des Ehrenamtes: Die Projektziele "digitale Wegeverwaltung zur Sicherung von Datenmaterialien", "Schaffung transparenter und dauerhafter Strukturen" und "Qualifizierung der ehrenamtlichen Wegebetreuer" bilden einen Beitrag zum ehrenamtlichen Natur- und Umweltschutz. Durch die dafür benötigte Qualifizierung der ehrenamtlichen Wegebetreuer wird die Betreuung bzw. das Management von Wanderwegenetzen attraktiver und kann auch junge, engagierte Natur- und Wanderfreunde zum ehrenamtlichen Einsatz motivieren.
3. Erleichterung der Besucherlenkung mit einem zentralen Wegemanagement. Der Trend zu qualitativ hochwertigen Wanderwegen wird damit unterstützt. Doppelte Wegeführungen können aufgedeckt werden und z.B. Wanderwege in sensiblen Bereichen rückgebaut werden. Bei der Planung neuer Wege sind potenzielle Interessenkonflikte sofort sichtbar. Die Zusammenarbeit zwischen Tourismus, Wanderverband, Schutzgebieten, lokalen Verkehrsverbünden und Tourismusverbänden wird gefördert.
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