Mit der Schlusskundgebung ist heute in Oberstdorf der 113. Deutsche Wandertag zu Ende gegangen. Das einmal jährlich vom Deutschen Wanderverband (DWV) veranstaltete größte Wanderfest Europas hat viele Tausend Besucher ins Allgäu gelockt. Das große Interesse am Deutschen Wandertag zeigt, dass das Thema Wandern sich in Deutschland großer Beliebtheit erfreut. DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß zufolge wird der Wandertag einen nachhaltigen Wachstumsschub in der Region auslösen. Auch der bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner, sagte in Oberstdorf, dass der Deutsche Wandertag ein hervorragender und nachhaltiger Werbeträger für eine Tourismusregion sei, die wie das Allgäu auf Wandern, Wellness, Sport, Gesundheit und Natur setze.
Brunner und Rauchfuß lobten das große ehrenamtliche Engagement der Menschen in den unter dem Dach des DWV organisierten Wandervereinen. Brunner: "Ehrenamtliche sorgen dafür, dass sich in Deutschland niemand verläuft." Obwohl dieses Engagement Fundament eines wachsenden Wandertourismus sei, würde die Arbeit der Ehrenamtlichen in der Öffentlichkeit nicht ausreichend gewürdigt, so Rauchfuß. Deswegen sei die Kampagne "Zeichen setzen - 130 Jahre engagiert für Wanderwege" so wichtig, die der Deutsche Wanderverband anlässlich seines 130-jährigen Geburtstages in diesem Jahr gestartet hat, um den rund 20.000 ehrenamtlich arbeitenden Wegezeichnern in Deutschland ein Gesicht zu geben. Brunner betonte in Oberstdorf die Bedeutung der Wandervereine für den Landschafts- und Naturschutz sowie die Denkmal, Brauchtums- und Heimatpflege. "Das stiftete Identität und gibt Geborgenheit", so der Minister.
Traditioneller Höhepunkt des Wandertages ist die Ankunft der so genannten Wimpelwandergruppe. Ein Deutscher Wandertag kann erst dann beginnen, wenn der Wandertagswimpel als "Olympisches Feuer" des Wandertages von Vertretern des Wandervereines, in dessen Region das Großereignis im Vorjahr stattgefunden hat, zum Austragungsort des kommenden Wandertages zu Fuß gebracht worden ist. In diesem Jahr kam diese Wimpelwandergruppe aus Bad Belzig im Fläming und traf am vergangenen Donnerstag nach genau 1.011 Kilometern Fußweg unter lautem Jubel der Veranstaltungsbesucher in Oberstdorf ein. Die Wanderer hatten den Weg in 49 Tagesetappen zurückgelegt. Während der Wanderung schwankte die Temperatur um 51 Grad, die längste Etappe zählte 35 Kilometer.
Auch der Markt Oberstdorf, der Heimatbund Allgäu e.V. sowie die Allgäu GmbH als Ausrichter des Wandertages zeigten sich zufrieden. Unter dem Motto "Wandern hoch drei" boten sie ihren Gästen ein vielfältiges Programm mit rund 140 Wanderangeboten sowohl in den idyllischen Tallandschaften der Region als auch in den Gebieten mit Mittelgebirgs- und Hochgebirgscharakter. Mit dem 113. Deutschen Wandertag fand ein Deutscher Wandertag erstmals in einer Alpenregion statt. Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, hat rund 35.000 zusätzliche Übernachtungen durch den Wandertag in der Region registriert. Joachim rechnet mit einer nachhaltigen Belebung des Wandertourismus im Allgäu. Viele Wanderer hätten das Allgäu neu für sich entdeckt. Diese Menschen würden sicher wieder kommen und zu Hause von ihren positiven Eindrücken berichten.
Der Deutsche Wanderverband veranstaltet einmal im Jahr gemeinsam mit einem Mitgliedsverein und regionalen Partnern den Deutschen Wandertag. Er gilt als weltweit größtes Wanderfest, zu dem jährlich über 20.000 Gäste kommen. Während des Wandertages finden traditionell diverse Fachtagungen, Vorstandssitzungen und die Jahreshauptversammlung des Deutschen Wanderverbandes statt.
Der 114. Deutsche Wandertag wird vom 13.-18. August 2014 unter dem Motto "Weltkultur erwandern - Mythen erleben" in Bad Harzburg bzw. im Harz stattfinden.