Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der auch Vorsitzender des Stiftungsrats ist, betonte anlässlich der Wahl: „Hermann Parzingers eindrucksvolle Stärke liegt ganz wesentlich darin begründet, Wissenschaft zu öffentlichem Wissen zu machen und sich dabei moderner Methoden zu bedienen. Diese eindrucksvollen Fähigkeiten positionierten bereits das Deutsche Archäologische Institut unter seiner Leitung als einen interessanten weltweiten Vermittler für die Kulturgeschichte der Menschheit. Seit langem ist er als Kooperationspartner gefragt und aktives Mitglied in zahlreichen in- und ausländischen Akademien.“
Am Deutschen Archäologischen Institut ist Parzinger seit 1990 tätig, zunächst als Zweiter Direktor der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt/Main, anschließend ab 1995 dann als Gründungsdirektor der Eurasien-Abteilung des DAI in Berlin. In seine Zeit als Direktor dieser Abteilung fielen 1996 auch seine Ernennung zum Honorarprofessor für Vor- und Frühgeschichte (Prähistorische Archäologie) an der Freien Universität Berlin und 1998 seine Auszeichnung mit dem renommierten Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der ihm als erstem Archäologen zuerkannt wurde. 2003 folgte seine Berufung zum Präsidenten des Deutschen Archäologischen Instituts.
Hermann Parzinger war seine gesamte Laufbahn hindurch aktiv an Forschungsgrabungen beteiligt. So gelang es ihm im Jahr 2000, wieder ein neues Großprojekt im Iran zu beginnen. Ferner leitete er die deutsch-russische Expedition, die im Juli 2001 in der südsibirischen Republik Tuva das unberührte Grab eines skythischen Fürsten aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. entdeckte. Von Juli bis Oktober 2007 werden die Staatlichen Museen zu Berlin in Kooperation mit dem DAI eine Auswahl dieser Funde zusammen mit anderen herausragenden Entdeckungen der letzten Jahre in der Ausstellung „Im Zeichen des Goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen“ im Martin-Gropius-Bau präsentieren. Zuletzt erregten Parzingers Forschungen im vergangenen Sommer durch die Entdeckung einer skythenzeitlichen Eismumie im mongolischen Altaj Aufmerksamkeit.
Mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist Parzinger durch seine Mitgliedschaft im Stiftungsbeirat, seit 2006 als dessen Vorsitzender, gut vertraut. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz zählt zu den größten und bedeutendsten Kultureinrichtungen weltweit. Die 1957 errichtete, für den Gesamtstaat repräsentative Stiftung wird zu 75 % vom Bund und zu 25 % von den Ländern getragen. Zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehören die Staatlichen Museen zu Berlin sowie die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung mit dem Musikinstrumenten-Museum. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Neumann ist Vorsitzender des Stiftungsrats.