Dannecker und seine Kolleginnen und Kollegen aus dem DEN zeigen sich von diesen Zahlen alarmiert. „Wir können nicht so tun, was als ob das Jahr 2045 noch in ferner Zukunft läge“, sagt der Ingenieur. „Bis dahin sind es gerade noch 20 Jahre, und in diesen gilt es, viele Millionen unzureichend gedämmter Immobilien in der Bundesrepublik energetisch zu sanieren. Mit den derzeit herrschenden Unsicherheiten, halbherzigen politischen Beschlüssen und zögerlich zugeteilten Haushaltsmitteln ist dies nicht mehr zu schaffen.“
Den Zahlen der Marktstudie zufolge betragen die Sanierungsquoten bei Dächern 0,71%, bei Fassaden 0,52% und bei Fenstern 1,24%. Dies sind im Vergleich zum Vorjahr leichte Rückgänge. Dannecker: „Viele Hauseigentümer zögern angesichts hoher Zinsen und gestiegener Baupreise mit Investitionen. Hinzu kommt eine immer wieder stockende Vergabe von Fördermitteln. Es kann doch nicht sein, dass auf der einen Seite vollmundig Klimaziele formuliert werden, dann aber Fördertöpfe nach kürzester Zeit wieder leer sind. Solche Planungsunsicherheiten verzögern nicht nur die Wärmewende an sich, sondern sie erzeugen strukturelle Probleme, welche das ganze Konzept infrage stellen. Dies alles wäre vermeidbar!“
Der DEN-Vorsitzende weist zudem darauf hin, dass in den kommenden Jahren zahlreiche Energieberaterinnen und Energieberater das Rentenalter erreichen werden und als Fachleute dann ausfalten. „Hier tickt eine Zeitbombe, denn sowohl bei den Energieberatern aus dem Handwerk als auch bei akademisch ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen haben wir erhebliche Nachwuchssorgen. Da fehlt gerade noch solch eine Nachricht von geringer Sanierungsbereitschaft! Es gilt jetzt, schnellstmöglich ein eigenes Berufsbild für Energieberaterinnen und Energieberater zu entwickeln, um diese ausgesprochen wichtige und zukunftssichere Tätigkeit für junge Menschen attraktiv zu machen. Das Deutsche Energieberater-Netzwerk arbeitet zusammen mit Hochschulen an genau dieser Zukunftsaufgabe.“