Ein gutes Dutzend DEN-Energieberater aus ganz Süddeutschland hatten den Weg an den Hochrhein gefunden. In unmittelbarer Nähe zur Schweizer Grenze beeindruckte zunächst das architektonisch ungewöhnliche Hauptgebäude des Unternehmens, welches dessen Farben Weiß, Gelb und Schwarz unübersehbar präsentiert. „Sto ist seit den 50er Jahren im Bereich Farben und Putze tätig. Unser Erfolg fußt auf stetiger Innovation. Und genau dies soll unsere Firmenzentrale auch zum Ausdruck bringen, die der britische Architekt Michael Wilford entworfen hat“, erläuterte Sto-Marketingleiter Rolf Wohllaib.
Am Standort Stühlingen zähle das Unternehmen 800 Mitarbeiter; 2800 seien es in Deutschland und 5800 weltweit. Sie stellten ein vollumfängliches und auf die Endkunden maßgeschneidertes Angebot an Wärmedämmverbundsystemen bis hin zu vorgehängten Fassaden her, Innen-Dämmsysteme, Farben, Putze und Lacke. All dies vertreibe man in Direktvermarktung, zumeist über Handwerker und Baufirmen. Zur Unternehmensgruppe gehöre auch eine Spezialfirma für Betoninstandsetzung, so Wohllaib.
Insbesondere Gebäudehülle und Wärmedämmverbundsysteme standen im Interesse der Gäste. Bei den Förderungen durch die öffentliche Hand beklagte man ein Ungleichgewicht zwischen Heizungs- und Dämmsystemen. Vor letzteren als finanziell großer Investition schreckten manche Immobilienbesitzer zurück und bevorzugten lieber kleinere Maßnahmen. Dies allerdings sei aus Sicht der Gesamtsanierung kontraproduktiv, stellten einige der DEN-Vertreter aus ihrer praktischen Erfahrung fest. Man müsse insgesamt den Energieverbrauch von Gebäuden reduzieren.
Dem stimmte Axel Strohmaier zu; er leitet die Sto-Vertriebsregion Baden-Württemberg. Das derzeitige Zinsumfeld sowie eine aus der aktuellen politischen Diskussion resultierende Verunsicherung bremse den Sanierungsmarkt. „Wir schieben einen Dämmungsboom vor uns her“, sagte er. Wenn es so weitergehe, sei das Ziel der bundesdeutschen Klimaneutralität bis 2050 illusorisch, zumal angesichts mangelnder Kapazitäten auf Seiten des Handwerks. Hier käme den Energieberaterinnen und Energieberatern eine zentrale Rolle zu. Strohmaier: „Wir brauchen Sie und wir haben großes Interesse daran, mit Ihnen zusammenzuarbeiten!“
DEN-Vorstand Hermann Dannecker und seine Kollegen hörten dies natürlich gern. „Energieberaterinnen und Energieberater werden in Zukunft die zentralen Personen auf der Baustelle sein“, davon ist der Ingenieur überzeugt. Gerade deshalb sei es wichtig, dieser Berufsgruppe ein Höchstmaß an Qualifikation mitzugeben. Die DEN-Akademie leiste hier hervorragende Arbeit. Doch Besuche bei Fördermitgliedern wie dieser bei Sto gehörten eben auch dazu. Dannecker: „Wir müssen einander besser kennenlernen, um Verständnis füreinander zu entwickeln und Vertrauen aufzubauen.“
Was Sto angeht – darin war man sich nach einer umfassenden Besichtigung der Produktionsanlagen in Stühlingen einig – sollten weitere Informationsveranstaltungen und Schulungen für DEN-Mitglieder folgen, gerne auch an anderen Standorten des Unternehmens in Deutschland. Hier bestünde auch die Gelegenheit, Handwerker und Energieberater mit den Anwendungsspezialisten des WDVS-Herstellers zusammenzubringen. Dannecker: „Am Ziel des Klimaschutz können wir nur gemeinsam erfolgreich arbeiten. Aber das kriegen wir in den Griff!“