Des Weiteren beklagen die Energieberaterinnen und Energieberater, dass ihr Rat als unabhängige Fachleute zu wenig oder gar nicht erwünscht bzw. beachtet werde. Damit gefährde man sehenden Auges Chancen einer Überarbeitung des GEG.
Aufgabe der Politik sei es nicht, in Gesetzen komplexe und detaillierte technische Vorgaben zu machen und dabei Bedenken aus der Praxis abzutun. Durch ideologisch motivierte Technologiebeschränkungen ließe sich nicht der Energieverbrauch senken. Vielmehr sei es nötig, im Zusammenhang mit Wärmedämm-Maßnahmen die Heizlast zu senken. Klimaneutral werde ein Gebäudebestand erst, wenn der Verbrauch deutlich sinke und nicht nur Energieträger ausgetauscht würden.
Dazu habe das Deutsche Energieberater-Netzwerk bereits in früheren Jahren konkrete Forderungen erhoben und einen Fünf-Punkte-Plan für ein nachhaltiges und praxistaugliches GEG vorgeschlagen.
In dem offenen Brief gibt das DEN zu bedenken, dass bei einer Novelle des GEG ebenfalls das Thema Altersvorsorge mitgedacht werden müsse, da in Deutschland seit Jahrzehnten Wohneigentum auch als finanzielle Rücklage fürs Alter verstanden werde.
Die Verfasserinnen und Verfasser des offenen Briefes plädieren eindringlich dafür, einen nachhaltigen Dialog auf Augenhöhe mit allen zu suchen, die an der Formulierung, Ausgestaltung und Umsetzung eines überarbeiteten Gebäudeenergiegesetzes beteiligt sind.