Je nach Alter und Geschlecht weichen die Antworten der Befragten leicht ab. Während 70 Prozent der über 65-Jährigen häufig bzw. gelegentlich unsicher darüber sind, ob eine E-Mail eventuell gefälscht sein könnte, beträgt der Anteil bei den unter 35-Jährigen 60 Prozent. Auch bei den Männern haben 60 Prozent häufig bzw. gelegentlich Zweifel an der Seriosität des Absenders. Die Frauen sind mit 70 Prozent noch etwas unsicherer. Die Umfragewerte zeigen, dass die Einschätzung der Seriosität von E-Mails für die Mehrheit der Befragten unabhängig von Alter und Geschlecht eine Herausforderung darstellt.
Ein weiteres Ergebnis: die Mehrheit der Bevölkerung, genauer 55 Prozent, beurteilt die Kommunikation per E-Mail als eher nicht oder gar nicht vertrauenswürdig. Nur 37 Prozent halten diese Form der Kommunikation für eher oder sehr vertrauenswürdig. Lediglich drei Prozent haben volles Vertrauen in die E-Mail. Internetnutzer schätzen die Vertrauenswürdigkeit tendenziell höher ein: 44 Prozent empfinden Kommunikation per E-Mail als eher bzw. sehr vertrauenswürdig, mit 54 Prozent aber ebenfalls mehrheitlich als eher nicht oder gar nicht vertrauenswürdig.
Auffällig: mit dem Alter steigt die Skepsis gegenüber dem Kommunikationsmittel. Nur 23 Prozent der über 65-Jährigen beurteilen Kommunikation über E-Mail als eher oder sehr vertrauenswürdig, 59 Prozent hingegen als eher nicht oder gar nicht vertrauenswürdig. Anders die unter 35-Jährigen: sie halten die E-Mail zu 52 Prozent für eher oder sehr vertrauenswürdig, 45 Prozent für eher nicht oder gar nicht vertrauenswürdig.
Die Zahlen zeigen: obwohl die E-Mail ein zentraler Bestandteil der heutigen Kommunikationsmittel ist, zweifelt die Mehrheit der Bevölkerung an ihrer Vertrauenswürdigkeit und hat häufig Schwierigkeiten, die Seriosität von Absendern einzuschätzen. Matthias Kammer, Direktor des DIVSI, zu der aktuellen Erhebung:
„Wenn zwei Drittel der Menschen zumindest des Öfteren unsicher sind, ob eine Mail von einem seriösen Absender stammt, dann zeigt das eine gesunde Vorsicht, ja Wachsamkeit der Bevölkerung gegenüber Fake-Mails. Einerseits muss alles getan werden, damit die Mail als zentrales Kommunikationsmittel im Alltag an Vertrauenswürdigkeit gewinnt und andererseits müssen wir die Internetnutzer unterstützen, damit sie unseriöse Absender erkennen können.“
Wichtige Fakten und Zahlen zur Umfrage
Grundgesamtheit: Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews, 971 Befragte
Erhebungszeitraum: 18. bis 19. April 2017
Wortlaut Frage 1
Und nun eine Frage zur Kommunikation über E-Mail: Für wie vertrauenswürdig halten Sie die Kommunikation über E-Mail?
Halten Sie sie für sehr vertrauenswürdig, eher vertrauenswürdig, eher nicht vertrauenswürdig, gar nicht vertrauenswürdig?
Wortlaut Frage 2
Kommt es vor, dass Sie sich nicht sicher sind, ob eine E-Mail in Ihrem elektronischen Postfach von einem seriösen Absender stammt oder ob es sich um eine gefälschte E-Mail eines unseriösen Absenders handelt?
Würden Sie sagen, das kommt häufig vor, gelegentlich vor, selten vor, nie vor?