ZDF-„heute“-Moderator Steffen Seibert wird ab heute vier Tage lang für UNICEF im Kosovo unterwegs sein, um sich ein Bild von der Lage der Kinder dort zu machen. Die Situation von Roma-Kindern steht dabei im Mittelpunkt.
Acht Jahre nach dem militärischen Eingreifen der NATO in den Kosovo-Konflikt ist in der ehemals jugoslawischen Provinz kein normales Leben möglich. Unter den schlechten Lebensbedingungen leiden die Kinder am meisten. Viele Haushalte sind ohne Strom und fließendes Wasser, Eltern haben keine Arbeit. Mitten in Europa wachsen viele Kinder in tiefer Armut auf. Gewalt und ethnische Konflikte prägen ihren Alltag.
Am stärksten benachteiligt sind Kinder aus Roma-Familien. Sie sind ärmer als ihre Altersgenossen aus anderen Bevölkerungsgruppen und werden deutlich seltener eingeschult. Die meisten leben in Lagern und in ghettoartigen Siedlungen abseits der Wohnviertel der Mehrheitsbevölkerung. Roma-Kinder sind oft schlecht ernährt und haben keinen Zugang zu einer ausreichenden Gesundheitsversorgung.
Dass die Roma im Kosovo an den Rand gedrängt werden, ist besonders in den Flüchtlingslagern von Mitrovica spürbar. Dort sind die Böden und die Luft durch eine nahe gelegene Bleimine verseucht. Massive gesundheitliche Schäden für die Bewohner sind die Folge.
Steffen Seibert wird die Lager im Norden der Stadt besuchen und dort mit Kindern, Jugendlichen und Eltern sprechen. Auch das ehemalige Roma-Viertel „Roma Mahalla“ im Süden der Stadt, das im Krieg niedergebrannt wurde und nun langsam wieder aufgebaut wird, ist eine der Stationen der Reise.
Bis zum 10. Dezember soll geklärt sein, ob der Kosovo, der seit dem Krieg 1999 unter UN-Verwaltung steht, in die Unabhängigkeit geführt wird oder wie bislang Teil der Serbischen Republik bleibt.
Steffen Seibert und UNICEF-Vorstandsmitglied Reinhard Schlagintweit stehen für Interviews zur Verfügung.