„Schule ist für die irakischen Flüchtlingskinder entscheidend, um ihnen Orientierung und Halt zu geben. Sie hilft auch die psychischen Folgen von Krieg und Flucht zu lindern. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, droht eine weitere verlorene Generation junger Iraker heranzuwachsen“, sagte Dietrich Garlichs, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
Allein in Syrien geht zurzeit nur jedes zehnte von schätzungsweise 300.000 Flüchtlingskindern zur Schule. In Jordanien haben etwa 50.000 irakische Kinder keinen Zugang zu Bildung. UNICEF und UNHCR haben einen Aktionsplan entwickelt, um in den Schulen Platz für zusätzlich mindestens 150.000 Kinder zu schaffen und Schulabbrecher wieder zu integrieren. Für das Notprogramm werden rund 100 Millionen Euro benötigt.
Damit werden Schulcontainer und Lernmaterialien beschafft und zusätzliche Klassenräume eingerichtet. Außerdem werden Gebäude hergerichtet, die vorübergehend als Schulen genutzt werden können. Um den Ansturm zu bewältigen, soll ein Schichtbetrieb organisiert werden. Das Hilfsprogramm sieht auch ein Training für 4.000 zusätzliche Lehrkräfte vor. Viele irakische Kinder sind seit drei Jahren nicht mehr regelmäßig zur Schule gegangen. Diese Kinder, von denen viele unter traumatischen Erfahrungen leiden, sollen in besonderen Kursen auf die Schule vorbereitet und psychologisch betreut werden.
Viele irakische Flüchtlingsfamilien sind verarmt und können das Geld für Schulbücher nicht aufbringen. Die Kinder müssen oft zum Lebensunterhalt der Familien beitragen. Weil Zeugnisse und andere Unterlagen fehlen, verweigern insbesondere weiterführende Schulen die Aufnahme. UNICEF ruft zu Spenden auf:
Spendenkonto 300.000, Bank für Sozialwirtschaft Köln, BLZ 370 205 00 Stichwort Irak