„Die Not der Kinder in Darfur darf nicht in Vergessenheit geraten. Denn Gleichgültigkeit könnte mehr Opfer fordern als alle Gewalt durch Soldaten und Milizen“, sagte Dietrich Garlichs, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Es ist skandalös, dass die internationale Gemeinschaft aus nationalen Interessen bis heute keine wirksamen Sanktionen gegen die Konfliktparteien im Sudan ergriffen hat.“ Weltweit ist nach Schätzungen von UNICEF jeder zweite Flüchtling oder Vertriebene jünger als 18 Jahre.
Trotz der anhaltenden Unsicherheit und großer logistischer Probleme leistet UNICEF seit dem Beginn der Vertreibungen im Jahr 2003 umfangreiche Nothilfe in Darfur. So wurden allein im vergangenen Jahr rund 1,7 Millionen Kinder gegen Masern und 1,3 Millionen gegen Kinderlähmung geimpft. UNICEF unterstützt auch Gesundheits- und Geburtsstationen mit Medikamenten und technischem Gerät und stellt jeden Monat Spezialnahrung und Medikamente für 4.500 schwer mangelernährte Kinder bereit. Schätzungsweise 1,1 Millionen Menschen erhalten Trinkwasser. Anfang Juni gelang es UNICEF erstmals, eine Rebellenfraktion in Darfur zur Demobilisierung von Kindern zu bewegen. UNICEF schätzt, dass in der Provinz rund 7.000 Kinder und Jugendliche in bewaffneten Gruppen als Kämpfer, Wärter, Boten oder Leibwächter missbraucht werden.
Anlässlich des Weltflüchtlingstages macht UNICEF auch auf die besondere Bedeutung von Bildungsmöglichkeiten für Flüchtlingskinder aufmerksam. Denn in Krisengebieten sind Notschulen oft der einzige Ort, wo die Kinder ein Stück Sicherheit und Normalität erfahren. Allein in Darfur besuchten mit Unterstützung von UNICEF im vergangenen Jahr über 500.000 Kinder den Unterricht. Für den Einsatz in Krisengebieten wurde speziell eine „Schule in der Kiste“ entwickelt, mit Lern- und Arbeitsmaterialien für jeweils 80 Kinder.
UNICEF ruft zu Spenden auf: Spendenkonto 300.000 Bank für Sozialwirtschaft Köln: BLZ 370 205 00, Stichwort: Sudan