Während die Zahl HIV-positiver Erwachsener aufgrund neuer statistischer Daten niedriger geschätzt wird als bislang, sind die HIV-Infektionen bei Kindern in der Vergangenheit unterschätzt worden. Neun von zehn dieser Kinder stecken sich während oder direkt nach der Geburt bei ihrer Mutter an. "Die Übertragung des Virus von der Mutter auf ihr Baby kann man nahezu verhindern", sagte Prof. Brockmeyer. Doch für fast 90 Prozent der schwangeren Frauen in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara gibt es bisher weder Test- noch Behandlungsmöglichkeiten. "Wir dürfen die entscheidende Chance zu Prävention und Therapie nicht verpassen", sagte UNICEF-Vorsitzende Heide Simonis. Jedes zweite infizierte Kind stirbt noch vor seinem zweiten Geburtstag, wenn es nicht rechtzeitig medizinisch behandelt wird.
UNICEF und das Kompetenznetz HIV/AIDS warnen vor zu großem Optimismus angesichts der Fortschritte der AIDS-Bekämpfung. Zwar gelang es, durch verstärkte Aufklärungsprogramme die Ausbreitung der Immunschwächekrankheit in einigen Regionen leicht zu reduzieren. Doch die Neuinfektionsrate bei Erwachsenen konnte nicht dauerhaft gesenkt werden - dies zeigt, dass Aufklärung und Therapie der Infizierten Hand in Hand gehen müssen. Nach Umfragen von UNICEF sind lediglich 24 Prozent der Heranwachsenden im Alter von 15 bis 24 Jahren in den Entwicklungs- und Schwellenländern umfassend über AIDS aufgeklärt. Auf diese Altersgruppe entfallen fast 40 Prozent aller Neuinfektionen.
Am Welt-AIDS-Tag ruft deshalb der internationale UNICEF-Botschafter und Tennis-Weltstar Roger Federer mit einer Videobotschaft zum Kampf gegen AIDS auf. Er unterstützt die Kampagne "Du und ich gegen AIDS", die in Deutschland bereits fast 700.000 Menschen mittragen.
Alle Informationen zur Kampagne "Du und ich gegen AIDS" sowie der Videospot mit Roger Federer unter www.unicef.de/aids Auch das Videoportal myvideo unterstützt UNICEF: www.myvideo.de/unicef