Dr. Susumu Chiyotanda, dem das Krankenhaus gehört, erläutert dazu: "Ich dachte erst einmal über die Gegenstände nach, die die Patienten am häufigsten anfassen und bei denen tödliche Keime von einem Patienten zum anderen übertragen werden könnten. Wir wollen Infektionen durch Kontaktübertragung verringern und diese Keime können durch Kupfer abgetötet werden." Chiyotanda glaubt an den Erfolg: "In den letzten zwei Jahren haben wir die Wirksamkeit von speziellen Kupferprodukten getestet. Diese Tests bewiesen zum einen den antimikrobiellen Effekt, zum anderen konnte unser medizinisches Personal die Wirkungsweise verstehen."
Unterstützung hat das Krankenhaus von Japans führendem Kupfer-Experten Dr. Takeshi Sasahara, bekommen: "Kupfer und seine Legierungen können dazu beitragen, das Risiko von Infektionsübertragungen auf das Krankenhauspersonal und die Patienten zu verringern und gewährleisten damit eine bessere Versorgungsqualität."
Kupfer ist aus sich selbst heraus antimikrobiell, was bedeutet, dass es schnell und komplett krankenhausbürtige Infektionen verhindern kann. Das gilt auch für viele seiner Legierungen wie Messing oder Bronze. Am Chiyoda Hospital wurde Messing eingesetzt, nicht zuletzt auch wegen der Kombination aus antimikrobieller Wirksamkeit und ästhetischem Aussehen.
Das Roberto del Rio Children's Hospital - das älteste Kinderkrankenhaus in Chile - hat sich ebenfalls für Kupfer entschieden und Bauteile auf der Intensivstation und in den Untersuchungsräumen umgerüstet. Diese Maßnahme wurde mit Unterstützung des chilenischen Gesundheitsministeriums durchgeführt und stellt die erste Installation von antimikrobiellen Kupferbauteilen in einer medizinischen Einrichtung in Südamerika dar.
Erstes antimikrobielles Kupferstethoskop auf dem Markt
Doch nicht nur der Einsatz antimikrobieller Bauteile und Gegenstände in Gesundheitseinrichtungen schreitet stetig voran: inzwischen kommen auch immer mehr Medizinprodukte auf den Markt, die die keimreduzierenden Eigenschaften von Kupfer nutzen. Neueste Errungenschaft ist ein Stethoskop mit Teilen aus einer antimikrobiellen Kupferlegierung: Ohrbügel und Bruststück sind aus Messing. Damit soll die indirekte Kontaktübertragung von pathogenen Keimen über diese Flächen verhindert werden.
Das Stethoskop der Firma Spirit Medical trägt außerdem das neue Gütezeichen CU+, um auf den ersten Blick zu zeigen, dass es sich bei den benutzten Materialien um geprüfte Kupferlegierungen handelt, deren Wirksamkeit wissenschaftlich beweisen ist.
Steven Yan, Manager bei Spirit Medical, erklärt, warum man Kupfer gewählt hat: "Wir sehen Markterfordernisse für Produkte, die die größtmögliche Sicherheit für Patienten, Ärzte und das Krankenhauspersonal gewährleisten. Kupfer erscheint uns hier als die richtige Wahl."
Das neue Stethoskop wurde im Juni erstmalig auf der Medizinmesse in Teipeh, Taiwan, vorgestellt, und sorgte für großes Interesse sowohl in der Fachwelt der Mediziner als auch bei Medizinprodukteherstellern.
Wer sich über weitere Produkte, Anwendungsbereiche oder Einsatzfelder von antimikrobiellen Kupferlegierungen informieren möchte, findet auf der Website www.antimicrobialcopper.org eine Vielzahl von Beispielen.
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