Die vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium finanzierte Studie soll dazu dienen, festzustellen, inwieweit der Einsatz von antimikrobiellen Kupferlegierungen dazu führt, die Anzahl pathogener Keime in Krankenhäusern zu reduzieren und wie sich diese Wirkung auf die Infektionsrate niederschlägt. Dazu ersetzten die Forscher in den drei beteiligten Krankenhäusern - das Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, die Medical University of South Carolina und das Ralph H. Johnson VA Medical Center, beide in Charleston, South Carolina - häufig berührte Gegenstände wie Bettgitter, Tischwagen, Schwesternrufknöpfe und Infusionsständer durch entsprechende Modelle aus Kupferlegierungen.
Weniger Patienteninfektionen durch den Einsatz Kupfer Räume, die mit antimikrobiellen Kupfergegenständen ausgestattet waren, zeigten dabei eine 97prozentige Reduktion von pathogenen Keimen auf diesen Oberflächen, dasselbe Ergebnis, das genauso gut ist wie es nach einer Endreinigung nach Entlassung des Patienten erreicht wird.
Dr. Michael Schmidt, Professor und Vize-Vorsitzender des Bereichs Mikrobiologie und Immunologie der Universität South Carolina, der die Ergebnisse auf der ICPIC-Konferenz vorgestellt hat, dazu: "Keime, die sich auf Oberflächen in Intensivstationen finden, sind wahrscheinlich für 35-80 Prozent der krankenhausbürtigen Patienteninfektionen verantwortlich. Dies zeigt, wie schwierig es ist, Krankenhäuser hygienisch rein zu halten. Die Kupferobjekte, die in unserem Versuch eingesetzt worden sind, verringerten nicht nur die Keimzahlen, sondern resultierten in statistisch signifikanten Reduktionen der Anzahl von Infektionen von Patienten, die in diesen Räumen behandelt worden sind."
Auf der ganzen Welt treten in Gesundheitseinrichtungen rund sieben Millionen Infektionen pro Jahr auf (1). Laut WHO verursachen sie Kosten von insgesamt 80 Milliarden US-Dollar (2).
Thematisch verwandte Studie: Kupfer und Händehygiene Welche Wege Keime durch indirekte Kontaktübertragung nehmen können und wie sie dadurch das Infektionsrisiko erhöhen, offenbarte auch eine klinische Studie (3) an den Universitätskliniken Birmingham an einem recht profanen Beispiel. Ausgangspunkt war die Annahme, dass kontaminierte Kugelschreiber über das Krankenhauspersonal für die Weitergabe von pathogenen Keimen in Krankenhäusern verantwortlich sein könnten - auch, wenn das Personal alle Standardmaßnahmen der Händehygiene vorgenommen hat. Zu diesem Zweck wurden auf einer Intensivstation nach dem Zufallsprinzip Kugelschreiber aus Messing, auf einer weiteren modellgleiche Kugelschreiber aus Edelstahl an das Personal ausgegeben. Dann wurde die Kontaminierung eines jeden Stiftes nach Ende einer 12,5 stündigen Benutzungszeit durch das Personal gemessen: dabei zeigten die Stifte aus Messing eine mehr als 87 Prozent niedrigere Kontaminierung durch Keime als die entsprechenden Kugelschreiber aus Edelstahl.
Außerdem wurde die Kontaminierung nach einer elfstündigen Nichtbenutzung der Stifte gemessen, die bei Raumtemperatur zu diesem Zweck gelagert wurden. Hier zeigte sich, dass die Verkeimung der Messingversionen um 94,8 Prozent niedriger war als die der Edelstahlmodelle. Dazu Studienleiterin Dr. Anna Casey:" Diese Ergebnisse machen deutlich, dass der Gebrauch von Stiften aus Kupferlegierungen signifikant das Level der mikrobiellen Kontamination auf Schreibgeräten reduziert und damit auch das Risiko der indirekten Kontaktübertragung auf Hände verringert."
Weitere Informationen rund um das Thema "Antimikrobielle Kupferlegierungen" finden Sie auf www.antimicrobialcopper.com.
(1) bioMérieux Corp, First World Forum on HCAIS, 2007
(2) World Health Organization, The Burden of Health Care-Associated Infection Worldwide, 2010
(3) A comparative study to evaluate surface microbial Contamination associated with copper-containing and stainless steel pens used by nurses in the critical care unit, Anna L. Casey PhD et al., American Journal of Infection Control, online
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