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Entwurf der EEG-Novelle: Wenig Positives für Mais

(lifePR) (Jena, )
Anfang September wurde nach langem Warten der Referentenentwurf zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) bekannt. Wie wird sich die Gesetzesnovelle auf den Maisanbau auswirken? Das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) hat dazu Dr. Gerd Reinhold vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLL), Referat Landwirtschaftliches Versuchswesen und Nachwachsende Rohstoffe, um eine Stellungnahme gebeten: „Die Branche hatte Hoffnungen in diese Novelle gesetzt, aber es hat sich für den Biogas- und Biomassebereich wenig getan.“

Für Dr. Reinhold überwiegen eindeutig die negativen Aspekte im Referentenentwurf. Der Ausschreibungskorridor ist viel zu klein. Die Gebotshöchstwerte sind nicht angepasst worden. Nun hat die Bundesregierung letzte Woche mit einem Kabinettsbeschluss darauf reagiert und die Höchstvergütungen um circa 2 ct erhöht. Auch der geplante Flex-Zuschlag soll von 60 auf 65 Euro und das Ausschreibungsvolumen auf 500 MW angepasst werden. Inwieweit das hilft, wird sich an der Beteiligung bei der Ausschreibung zeigen. Für die Gülleanlagen sind die Steigerung der installierten Maximalleistung auf 150 kW und die Halbierung der Degression erste, wenn auch zu kleine Schritte, um den Gülleeinsatz in BGA zu steigern. Die Zahlung der EEG-Umlage bei Eigenstromnutzung und die Verhinderung von Eigenstromanteilen am Ende der Förderperiode sind unsinnigerweise immer noch da und werden nicht diskutiert.

Mit Blick auf die Auswirkungen auf den Maisanbau fürchtet Dr. Reinhold, dass der Kabinettsbeschluss die bisher unterstellte Einschränkung des Maisanbaus für Biogas und Biomethan kaum aufhalten kann, zumal als Preis für die o.g. Verbesserungen der Maisdeckel von 44 auf 40 % abgesenkt werden soll. Dies wird vor allem große BGA und die Biomethanerzeugung treffen. Ein weiteres Problem hierbei sieht er darin, dass der Mais besonders in Gegenden mit wenig Tierhaltung verloren geht, was ein ackerbauliches Problem darstellt. In diesen Regionen – wie z. B. in Mitteldeutschland – ist Mais eine Bereicherung der Fruchtfolge. „Wir reden hier von Anteilen um 9 bis 12 %. Da kann von einer Vermaisung keine Rede sein.“

Anders sieht es laut Dr. Reinhold in den Regionen mit intensiver Tierhaltung aus. Dort wird der Maisanbau durch den Maisdeckel begrenzt und der Druck auf die jetzt schon knappe Fläche verstärkt, da die Bauern auf Alternativen mit geringeren Methanhektarerträgen ausweichen werden.

Angesichts dieser großen Unterschiede ist ein Maisdeckel, der eine Obergrenze für die einzelne Anlage festlegt, überhaupt nicht hilfreich. Besser wäre eine regional abgestimmte Agrarstrukturplanung.

Für Thüringen befürchtet der Experte, dass die Anlagen nachwachsende Rohstoffe aus ihren Nutzungskonzepten entfernen und sich voll auf Gülle konzentrieren. Dabei hat Mais die niedrigsten Rohstoffkosten aller Nawaro-Substrate. Und es braucht ja, um Güllepotenziale – vor allem Schweinegülle – zu erschließen, geeignete Feststoffe zur Ergänzung. Bisher haben weniger als 15 % der Thüringer Anlagen den Umstieg in eine Anschlussförderung oder eine anders geartete Marktteilnahme geschafft. Inwieweit die neuen Vorschläge diesen Umstand gravierend verbessern, bleibt abzuwarten.

„Dabei brauchen wir die Bioenergie. Wir können doch nicht so tun, als ob wir die Fluktuation des Wind- und Sonnenstroms mit Strom-Ex- und -Importen ausgleichen können! Diese EEG-Novelle steht den Zielen des Klimaschutzes komplett entgegen“, so Dr. Reinhold.

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