Es wird deutlich: Hier sind mehrere biologische Kreisläufe eng miteinander verzahnt. Zum einen gibt es den Schädling, dessen Raupen an den Maisblättern und -kolben nagen und sich anschließend in die Stängel der Maispflanzen bohren. Schaden entsteht nicht nur dadurch, dass die zerfressenen Maispflanzen umknicken können, sondern auch durch Pilzbefall an den Fraßstellen. Diese Schadpilze sondern Gifte (Mykotoxine) ab, die das Erntegut komplett unbrauchbar machen können.
Zum anderen haben Wissenschaftler mit Trichogramma brassicae einen natürlichen Gegenspieler gegen den Maiszünsler entdeckt und herausgefunden, wie sich diese Schlupfwespenart vermehren lässt. Anfangs wurden die Trichogramma-Eier auf Papprähmchen geklebt und diese Rahmen dann per Hand in den Maisfeldern verteilt. Man kann sich vorstellen, dass dieses Verfahren sehr zeitaufwändig und damit teuer ist. Durch die Drohnentechnologie erfolgt die gleichmäßige Verteilung der kleinen Nützlinge sehr viel effizienter. Inzwischen ist dieses Verfahren gegen den Maiszünsler in Deutschland das am meisten angewendete, der Einsatz eines chemischen Insektizids kann damit vermieden werden. Da die Nützlinge mindestens zweimal genau dann verteilt werden müssen, wenn der schädliche Maiszünsler seine Eier abgelegt hat, ist dessen genaue Beobachtung unumgänglich. Die amtlichen Pflanzenschutzdienste übernehmen diese Aufgabe, aber auch die Landwirte müssen ihre Maisfelder genau im Blick haben, um den optimalen Termin für die Ausbringung der Nützlinge zu finden. Einige Bundesländer fördern dieses biologische Pflanzenschutzverfahren finanziell, jedoch nicht alle.
Systeme zum Einsatz von Nützlingen sind bisher hauptsächlich im Gewächshaus-Anbau verbreitet. Im Maisanbau kann auf diese Weise sogar im Freiland weitgehend auf Insektizide verzichtet werden.
Das würden Sie sich gerne genauer ansehen? In dem Kurzfilm „Trichogramma - Kleiner Helfer - Große Wirkung“ unter https://www.maiskomitee.de/Service/Unterhaltung/Filme können Sie den kleinen Nützling bei seiner Arbeit beobachten.