Die beiden deutschen Hilfsorganisationen verschicken heute gemeinsam zwei "CARE-Pakete gegen Cholera" nach Haiti. In den Paketen im Umfang von je 2,5 Tonnen und in der Abmessung von je sieben Kubikmetern sind Cholera-Medikamente sowie medizinisches Material enthalten. Der Wert eines Paketes liegt bei rund 22.000 Euro. Damit können weitere zahlreiche Cholera-Infizierte behandelt werden. "Diese Pakete sind speziell für die Situation jetzt zusammengestellt: sie enthalten vor allem Arzneien, die der Dehydrierung entgegenwirken, Tabletten zur Wasserreinigung, Kochsalzlösungen und Antibiotika", sagt Bernd Pastors, Vorstand von action medeor.
CARE und medeor konzentrieren sich darauf, den Menschen schnell zu helfen. "Aber um auch in der Zukunft Epidemien solchen Ausmaßes zu verhindern, müssen wir die sanitäre Infrastruktur, den Zugang zu Wasser und Gesundheitsversorgung langfristig verbessern", sagt Dr. Anton Markmiller, Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland-Luxemburg. "Diese Bemühungen können nur von der haitianischen Regierung ergriffen und koordiniert werden."
In diesem Zusammenhang hoffen CARE und medeor auf faire und friedliche Präsidentschaftswahlen am 28. November, um die Sicherheit der Entwicklungshelfer, die auch während der Wahl unter Hochdruck arbeiten werden, nicht zu gefährden. "Wir sorgen uns um eventuell beschränkten Zugang zu den betroffenen Regionen während der Wahl-Woche", sagt Markmiller. "Die Sicherheit unserer Teams und der Hilfsempfänger ist natürlich vorrangig, trotzdem können wir unsere Arbeit nicht vollkommen aussetzen. Es stehen zu viele Menschenleben auf dem Spiel."
In den vergangenen Tagen hat CARE seine Hilfe in den vom Ausbruch der Cholera am meisten betroffenen Gebieten, in Artibonite und im Nord-Westen des Landes, aufgestockt. Außerdem werden die vom Erdbeben betroffenen Städte Léogâne und Carrefour weiterhin mit sauberem Trinkwasser versorgt. Bisher konnte CARE 85.000 Menschen mit Aufklärungskampagnen durch lokale Radiostationen und Freiwillige vor Ort, Lieferung von sauberem Wasser, sanitären Maßnahmen, der Verteilung von Hygienesets und Wasseraufbereitungsmitteln wie Reinigungstabletten und Wasserfiltern, erreichen.
medeor hat bereits sieben Tonnen lebensrettende Cholera-Module versendet, Medikamente und Infusions- und Desinfektionsmitteln, die in Port-au-Prince von seinen Partnern zur Behandlung aber auch Prävention eingesetzt werden wie zum Beispiel Wasserentkeimungstabletten für die Aufbereitung von 8,4 Millionen Liter Wasser. Weitere Hilfspakete werden zurzeit im Tönisvorster Medikamentenlager gepackt.
CARE engagiert sich mit rund 15.000 meist lokalen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in 72 Ländern für die Überwindung von Armut, Hunger und Krankheit. CARE blickt auf 60 Jahre Erfahrung im Bereich der Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit zurück, hat Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und hilft unabhängig von politischer Anschauung, religiösem Bekenntnis oder ethnischer Herkunft. Für seine sorgfältige Verwendung von Spendengeldern trägt CARE Deutschland-Luxemburg das DZI-Spendensiegel und wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC)mit dem ersten Platz des Transparenzpreises 2008 ausgezeichnet.