- Pilotprojekt zur Einbindung von Pharmazeuten in multidisziplinäre Klinik-Teams startet in Tansania
- Zusammenarbeit zwischen action medeor und den Unternehmen Bayer, Boehringer Ingelheim und Merck geht in die zweite Phase
- Multi-Akteurs-Partnerschaft setzt Erfolgsgeschichte für die Pharmazie-Ausbildung in Tansania fort, erste Trainings starten Anfang 2022
Das Pilotprojekt wird getragen von vielen Akteuren. Initiatoren der Idee sind die Christian Social Service Commission (CSSC) und das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor. Gefördert wird das Projekt durch Engagement Global, unterstützt mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und von den Unternehmen Bayer, Boehringer Ingelheim und Merck. Operativ beteiligt sind viele verschiedene Akteure des tansanischen Gesundheitswesens: Trainingszentren und Zivilgesellschaft, Aufsichtsbehörden und Ministerien ebenso wie Universitäten und Fachschulen.
„Wir unterstützen mit dem Projekt die Ziele der tansanischen Behörden und Ministerien, die pharmazeutische Praxis im Land zu verbessern. Dazu gehört, dass wir jetzt auch die klinische Pharmazie in Tansania weiter etablieren wollen, indem wir die Pharmazeuten in den Kliniken noch enger in die Patientenversorgung einbinden“, sagt Peter Maduki, Leiter des CSSC. „Deshalb möchten wir dazu beitragen, dass in den tansanischen Krankenhäusern multidisziplinäre Teams zwischen Ärzten, Pflegern und Pharmazeuten gebildet werden.“ Kathrin Rolka, Projektleiterin bei action medeor, sieht darin einen weiteren Fortschritt: „Tansania würde damit eine moderne interdisziplinäre klinische Kooperation einführen, wie sie nur wenige Länder haben.“
Die Multi-Akteurs-Partnerschaft in Tansania geht mit diesem Pilotprojekt bereits in die zweite Phase. In einer ersten Phase wurde schon 2017 ein Runder Tisch für eine einheitliche und flächendeckende Ausbildung von Pharmazeutischen Assistenten und Technikern initiiert, um vor allem die Versorgung von Patienten in den ländlichen Gegenden Tansanias sicherzustellen. Nach greifbaren Erfolgen dieses Konzepts fiel jetzt der Startschuss für Phase zwei.
Zufriedenheit daher auch auf Seiten der Förderer des Projekts: „Wir unterstützen uneingeschränkt das Ziel, Menschen weltweit einen besseren Zugang zu Medikamenten zu ermöglichen. Das Programm befasst sich mit der Notwendigkeit einer effizienten pharmazeutischen Infrastruktur und arbeitet eng mit den lokalen Behörden zusammen - beides unverzichtbare Voraussetzungen für den Erfolg“, sagt Dr. Frank Strelow, Leiter Nachhaltigkeit der Division Pharmaceuticals der Bayer AG.
Gregor Strauch, Head of Corporate Office Berlin von Boehringer Ingelheim ergänzt: „Das Projekt zeigt auf beeindruckende Weise den Wert von Partnerschaften: Wenn alle Akteure zusammenarbeiten, können auch bei komplexen Problemstellungen zeitnah Erfolge erzielt werden. Die Förderung dieser nachhaltigen, multilateralen Zusammenarbeit ist ein Schlüssel, um schnelleren Zugang zu medizinischer Versorgung für mehr Patientinnen und Patienten vor Ort zu erreichen.“
Für Manfred Klevesath, Head of Global Health, Bioethics and Digital Ethics bei Merck, steht noch ein weiterer Aspekt im Vordergrund: „Das Projekt wirkt sich nachhaltig positiv auf die gesamte Struktur des Gesundheitssystems in Tansania aus, das hat die Evaluation des Projekts eindrucksvoll belegt. Projekte mit einer solch nachhaltigen Wirkung sind jede Unterstützung wert.“
Der weitere Weg des Projekts wird nun durch sehr konkrete Ziele markiert: In einem ersten Schritt sollen 20 Master Trainer für klinische Pharmazie qualifiziert werden. Sie sollen anschließend rund 150 Apothekerinnen und Apotheker aus den teilnehmenden Klinken dazu befähigen, in multidisziplinären Gesundheitsteams zu arbeiten. Die ersten „On-The-Job-Trainings“ sollen bereits Anfang 2022 beginnen.