DMRZ setzt auf Künstliche Intelligenz
Das Prinzip der neuen DMRZ-App, die den Namen "myDMRZ" trägt, scheint auf den ersten Blick genial: Um einen Transportschein zu erfassen, muss dieser nur mit dem Smartphone fotografiert werden. Die App erkennt mittels Texterkennung (OCR) die Angaben auf der Verordnung und überträgt diese in die Abrechnungsmasken des DMRZ-Online-Systems (www.dmrz.de). Das händische Erfassen der abrechnungsrelevanten Daten soll damit entfallen. "Fotografieren statt tippen" nennt Georg Mackenbrock, Geschäftsführer des Deutschen Medizinrechenzentrums, das Verfahren, das in Zukunft die Abrechnung von medizinischen Leistungen revolutionieren soll. Die Entwicklung sei jedoch nicht ganz einfach gewesen, sagt Mackenbrock, der das Verfahren technisch umgesetzt hat. "Noch ist die Technik des maschinellen Lernens auf der die App basiert recht neu und bedarf neuer Formen des Programmierens". Dabei gehe es im Grunde um die Erschaffung "Künstlicher Intelligenz". Die DMRZ-App sei in der Lage, so der DMRZ-Geschäftsführer, Wissen aus Erfahrung zu generieren. "Die neue App ist ein künstliches System und lernt aus Beispielen, die es nach der Beendigung der Lernphase verallgemeinern kann". Das heißt, es lernt nicht einfach die Muster von Transportscheinen auswendig, sondern es "erkennt" auch Daten selbstständig. Netter Nebeneffekt: Nachdem Verordnungen, Transportscheine oder Rezepte mit der App fotografiert wurden, stehen diese auch als elektronische Kopie auf dem Dokumenten-Server des DMRZ zur Verfügung und dienen dem Leistungserbringer als Sicherungsbeleg, falls das Original verloren geht.
Mobile Abrechnung mit einem Klick
Als erste Leistungserbringergruppe kommen Taxiunternehmen in den Genuss der neuen myDMRZ-App. Damit können Transportscheine einfach während der Wartezeiten im Taxi mit dem Smartphone erfasst werden. Noch handelt es sich bei dem auf der Messe vorgestellten App um eine Alpha-Version, auf der noch nicht die volle Funktionalität vorhanden ist. Georg Mackenbrock ist allerdings sicher, bis zum Sommer 2015 alle Funktionen zur Verfügung stellen zu können. Als nächste Zielgruppen sieht der DMRZ-Geschäftsführer die Heilmittel- und Pflegebranche für die myDMRZ-App. Die App soll für Apple- und Android-Smartphones angeboten werden.