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Deutsches Studentenwerk (DSW): Ein Viertel der Studierenden faktisch im Teilzeit-Studium

(lifePR) (Berlin, )
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- Neue DSW-Sozialerhebung: 41-Stunden-Woche ist bei Studierenden die Regel
- DSW-Vizepräsident Prof. Dr. Hans Lilie: „Bleibt noch Zeit für Kultur?“
- Bachelor-Studierende schon jetzt an zweiter Stelle beim reinen Studienaufwand

Ein Viertel aller Studierenden in Deutschland studiert faktisch in Teilzeit. Darauf macht das Deutsche Studentenwerk (DSW) aufmerksam, in dessen jüngster Sozialerhebung das durchschnittliche studentische Zeitbudget ermittelt wurde. Danach wenden Studierende im Erststudium im Schnitt 34 Stunden die Woche fürs Studium sowie weitere sieben Stunden für den Nebenjob auf; die 41-Stunden-Woche ist für heutige Studierende also die Regel. „De facto praktiziert ein Viertel der Studierenden ein Teilzeitstudium“, erläuterte DSW-Vizepräsident Prof. Dr. Hans Lilie heute zur Eröffnung einer Konferenz zum Thema „Kultur im Studium“ in Kiel. „Allerdings erlauben nur 2,5% der grundständigen Studiengänge in Deutschland formal überhaupt ein solches Teilzeitstudium“, so Lilie weiter. Er befürchtet, dass viele Studierende Zeitkonflikte haben, um Studium und Nebenjob vereinbaren zu können, und dass darunter die Bereitschaft zu gesellschaftlichem Engagement oder kultureller Betätigung leiden könnte. „Bleibt den Studierenden überhaupt noch Zeit für Kultur, bleibt ihnen Zeit für Hochschulpolitik?“, fragte Lilie in Kiel.

Die Zeit, die Studierende im Durchschnitt wöchentlich für Studium und Erwerbstätigkeit aufwenden, variiert beträchtlich: Ein knappes Viertel (24%) bringt wöchentlich maximal 30 Stunden für Studium und Job auf, mehr als jeder Vierte (27%) hat einen Zeitaufwand zwischen 30 und 40 Wochenstunden, ein weiteres Viertel (26%) wendet für beides zwischen 40 und 50 Stunden die Woche auf. Fast jeder vierte Studierende (24%) hat sogar einen wöchentlichen Zeitaufwand von mehr als 50 Stunden die Woche!

Allerdings unterscheidet sich der zeitliche Aufwand zwischen Studierenden in den neuen Studiengängen und jenen in den alten Diplom- und Magister-Studiengängen bislang kaum. Im Sommersemester 2006, als die rund 17.000 Studierenden für die Sozialerhebung befragt wurden, waren erst 11% der zwei Millionen Studierenden in Bachelor- und 2% in Master-Studiengängen eingeschrieben. Nach dem wöchentlichen reinen Studienaufwand liegen die – vergleichsweise wenigen – Bachelor-Studierenden mit 36 Stunden die Woche aber schon jetzt an zweiter Stelle, nach den zeitintensiven Staatsexamen und vor dem Diplom (FH).

In Kiel wollen Expertinnen und Experten von Studentenwerken, Hochschulen, Arbeitgebern und Kommunen auf Einladung des Deutschen Studentenwerks diskutieren, welche Bedeutung der Kultur im Studium angesichts der laufenden Hochschulreformen zukommt. Die 58 Studentenwerke fördern und unterstützen die Studierenden auch kulturell. Das gastgebende Studentenwerk Schleswig-Holstein zum Beispiel feiert das 60-jährige Bestehen seiner so genannten Studentischen Arbeitsgemeinschaften, die eine Jubiläumsinszenierung von Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ inszenieren. Das Studentenwerk Schleswig-Holstein bietet den Studierenden ein breites Kurs- und Workshopprogramm, unter anderem Theater, Fotografie, Zeichnen und Malen sowie eine Medienwerkstatt.

Hintergrund: 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks Seit mehr als 55 Jahren zeichnen die Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerks ein genaues Bild der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in Deutschland. HIS, Hochschul-Informations- System GmbH, führt die Untersuchung im Auftrag des Deutschen Studentenwerks alle drei Jahre durch. Rund 17.000 Studierende nahmen im Sommersemester 2006 an der jüngsten Befragung teil. Gefördert wird die Untersuchung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die 18. Sozialerhebung bietet Informationen unter anderem zur Bildungsbeteiligung, zum sozialen Profil der Studierenden, zur Studienfinanzierung, zur Erwerbstätigkeit, zum BAföG, dem studentischen Zeitbudget, den Wohnformen sowie zum Beratungs- und Informationsbedarf. Ebenfalls gefragt wurde nach den gesundheitlichen Beeinträchtigungen von Studierenden; zur Situation von Studierenden mit Migrationshintergrund gibt es erstmals differenzierte Daten.

Weitere Informationen unter www.studentenwerke.de
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