Die 577 Tutorinnen und -tutoren machen den ausländischen Studierenden vielfältige Angebote. Sie leisten Anfangsbetreuung, erste Orientierung am Wohnort und im deutschen Studiensystem; sie organisieren Parties, Ausflüge und Stammtische; sie helfen bei Problemen mit Mitbewohnern oder Behörden; sie unterstützen mitunter auch bei Semesterarbeiten. Ganz oben auf ihrer Agenda steht auch der Austausch und der interkulturelle Dialog mit den deutschen Studierenden. Statistisch entfallen auf einen Tutoren 123 ausländische Studierende. Im Schnitt üben die Tutorinnen und Tutoren ihre Tätigkeit während drei bis vier Semestern ihres Studiums aus; die meisten von ihnen erhalten eine finanzielle Entschädigung, viele aber auch eine Verlängerung ihres Mietvertrags im Wohnheim oder einen Mietnachlass.
Von den derzeit zwei Millionen Studierenden in Deutschland kommen rund 250.000 aus dem Ausland, die meisten aus China, Bulgarien und Polen. Besonders ausländische Studierende, die über ein Austauschprogramm nach Deutschland kommen, wählen das Wohnheim. Im Verhältnis zu den 180.000 Wohnheimplätzen der Studentenwerke insgesamt kommt inzwischen jeder dritte Wohnheim-Bewohner aus dem Ausland. Die Hälfte aller Studierenden aus Entwicklungsländern lebt im Wohnheim.
Wie wichtig die Beratung und Betreuung „auf gleicher Augenhöhe“ durch Mitstudierende im Wohnheim ist, belegte Meyer auf der Heyde mit Daten aus einer DSW-Untersuchung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage ausländischer Studierender in Deutschland: „34% von ihnen klagen über mangelnde Orientierung im deutschen Studiensystem, und 38% vermissen den Kontakt zu deutschen Studierenden. Hier setzen die Studentenwerke mit ihrem Wohnheimtutorenprogramm an und leisten damit einen unschätzbaren Beitrag zur Integration.“