Braunfels' >Te Deum< ist nicht nur im eigentlichen Sinne als deutsche Übersetzung der mittelalterlichen Dichtung ein >Großer Lobgesang<, sondern auch in kompositionstechnischer Hinsicht. Monumental und mit harmonisch reicher und farbiger Tonsprache komponierte es Braunfels als das Bekenntniswerk eines Katholiken aus jüdischem Hause. Nach seiner Kölner Uraufführung fand das >Te Deum< rasch Verbreitung. Es erlebte in elf Jahren mehr als fünfzig Aufführungen, für ein chorisch so herausforderndes Werk eine außergewöhnlich hohe Zahl. 1933 wurde es von den Konzertprogrammen in Deutschland entfernt. Die Nationalsozialisten entließen Braunfels als Rektor der Kölner Musikhochschule und Verboten die Aufführung seiner Werke. Braunfels' Erfolg riss jäh ab und auch die Wiederaufnahme im August 1948 durch Günter Wand konnte keine Renaissance seiner Werke einleiten. Bis heute ist es um den einst sehr erfolgreichen Komponisten vergleichsweise ruhig, jedoch ein Renaissance zeichnet ab. Manfred Honeck setzt sich für den Komponisten und im Speziellen die Wiederentdeckung des >Te Deum< für den Konzertsaal ein.
In der ersten Hälfte des Konzerts in der Berliner Philharmonie erklingt Mozarts >Prager< Symphonie. Mozart hat mit diesem Werk die Meisterschaft in seinem symphonischen Schaffen erreicht. In der >Prager< mischt sich ein sehr ernster Grundton mit überschwänglicher Lebenslust, die besonders im triumphierenden Finale hervortritt. Die Nähe zur wenig später entstandenen Oper >Don Giovanni< ist unver-kennbar.
So 8. Juni | 20 Uhr | Philharmonie | 18.55 Uhr Einführung
MANFRED HONECK | Michaela Kaune Sopran | Kurt Streit Tenor Rundfunkchor Berlin Robin Gritton
WOLFGANG AMADEUR MOZART Symphonie Nr. 38 >Prager<
WALTER BRAUNFELS >Te Deum<
In Zusammenarbeit mit dem Rundfunkchor Berlin
Karten von 15 bis 58 € sind erhältlich beim DSO-Besucherservice