Zwei Gedichte seines Freunds Maurice Bouchor vertonte Chausson zwischen 1882 und 1892 als sein ›Poème de l’Amour et de la Mer‹. Dabei bediente sich der Schüler Jules Massenets einer stark von Richard Wagner beeinflussten Orchestersprache, die sich auch dem aufkommenden, impressionistischen Klangideal nicht verschloss. Die international erfolgreiche Mezzosopranistin Yvonne Naef wird diese ozeanische Phantasie aus dem Fin de Siècle interpretieren.
Daneben dirigiert Minkowski die vollständige Bühnenmusik, die Franz Schubert 1823 zu einem bald vergessenen Schauspiel Helmina von Chezys komponierte, die allenfalls als Librettistin der ›Euryanthe‹ Carl Maria von Webers noch in Erinnerung blieb. Doch Schuberts Musik überlebte. In zehn Nummern und einer Ouvertüre entspinnen sich Hirtenmelodien, unheimliche Geister- und romantische Jägerchöre. Zahlreiche Opern- und Singspielentwürfe zeigen Franz Schuberts Ambitionen in der Bühnenmusik. Marc Minkowski erweckt eine seiner Bühnenvisionen zum Leben.
Dienstag 30. Oktober 2007 20 Uhr Philharmonie Berlin
-Marc Minkowski
-Yvonne Naef Mezzosopran
-Ernst Senff Chor
Ernest Chausson ›Poème de l'Amour et de la Mer‹
Franz Schubert Bühnenmusik zu ›Rosamunde, Fürstin von Cypern‹
18.55 Uhr Einführung mit Habakuk Traber