Die stellvertretende Intendantin des Deutschlandradios, Karin Brieden, wies in diesem Zusammenhang auf die schlechte Frequenzsituation in einzelnen Bundesländern hin: „Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur könnten gut doppelt so viele Hörer haben. Voraussetzung wäre allerdings, dass die Programme des Nationalen Hörfunks in ganz Deutschland flächendeckend zu empfangen wären. Davon sind wir leider noch weit entfernt.“ Erfreulich seien die Ergebnisse aber vor dem Hintergrund einer Veränderung der amtlichen Statistik (Mikrozensus). Diese Umstellung kann die MA-Werte für Programme mit älteren Hörern negativ beeinflussen, da gegenüber dem Vorjahr mehr Personen unter 30 Jahre und weniger Personen über 60 Jahre in der Media-Analyse berücksichtigt werden.
Positiv ist die Entwicklung auch in einzelnen Bundesländern: Der Anteil der täglichen Hörer des Deutschlandfunks stieg in Schleswig-Holstein von 2,1 auf 3,3 Prozent. Auch in Thüringen erreichte das Informationsprogramm einen Marktanteil von 2 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern verdoppelte der Deutschlandfunk seinen Höreranteil nahezu und erreichte mit 33.000 täglichen Hörern nun einen Marktanteil von 2,2 Prozent.
Zudem verjüngte sich die Hörerschaft von Deutschlandradio Kultur weiter. Das Durchschnittsalter liegt mit 49,5 Jahren deutlich unter dem Durchschnittsalter des Segments der gehobenen Angebote (55,6 Jahre).